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Tagebau verursacht mehr Schäden
Staubbelastung und Auswirkungen der Grundwasserabsenkung hinterfragt

Spree-Neiße (MB). In Heinersbrück und Jänschwalde hat sich die Erdoberfläche um bis zu zwölf Zentimeter gesenkt. Als Ursache sieht der Umweltverband GRÜNE LIGA den Braunkohlentagebau Jänschwalde und schließt sich der Forderung Betroffener nach besserer Regulierung von Bergschäden an.
Durch die Grundwasserabsenkung im Umfeld des Tagebaues senkt sich auch die Geländeoberfläche ab, was Schäden an Bauwerken verursachen kann, teilt die Grüne Liga mit. Bewohner betroffener Orte hatten eine Auskunft der Bergbehörde zum Umfang dieser Absenkung verlangt.
In Heinersbrück senkte sich die Oberfläche bisher um maximal zehn, in Jänschwalde um bis zu zwölf Zentimeter, berichtete ein Vertreter des Landesamtes für Bergbau, Geologie und Rohstoffe auf Anfrage des Umweltverbandes. Aktuelle Straßenschäden in Jänschwalde seien aber nicht als Bergschäden anerkannt worden, hieß es in der öffentlichen Sitzung.
„Angesichts der erstmals öffentlich genannten Werte stellt sich die Frage, warum der größere Teil der von Betroffenen gemeldeten Bergschäden nicht anerkannt und entschädigt wird. Wir unterstützen die Forderung der betroffenen Dörfer nach einer Beweislastumkehr bei Bergschäden. Im Bundesberggesetz ist sie bisher für Tiefbau, jedoch nicht für Tagebaue enthalten“ sagt René Schuster, der den Umweltverband im Braunkohlenausschuss vertritt.
Im Lausitzer Kohlerevier entscheiden in der Regel Mitarbeiter des Tagebaubetreibers Vattenfall darüber, ob ein Bergschaden und damit eine Schadensersatzpflicht vorliegt oder nicht, so René Schuster. Von 513 um den Tagebau Jänschwalde gemeldeten Bergschäden wurden auf diese Weise bisher 274 abgelehnt und 203 entschädigt. 36 seien noch in Bearbeitung.
Im Ort Grießen, der sich zwischen dem Tagebau Jänschwalde und der polnischen Grenze befindet, wurde im Jahr 2011 der zulässige Immissionsjahreswert für Staub überschritten. Statt der erlaubten 0,35 Gramm pro Quadratmeter und Tag seien 0,42 Gramm festgestellt worden. Vattenfall begründet dies mit den meteorologischen Bedingungen. Der Tagebau grenzt östlich an Grießen.

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