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100 Luftballons über der Lutherkirche
Letzter Juni-Sonnabend ist Höhepunkt der Festwoche zum 100. Kirchgeburtstag

Cottbus (ha). „Die Lutherkirche ist der Mittelpunkt unseres Stadtteils. Und deshalb organisieren wir sehr gern ein Bürgerfest zu Ehren der 100-jährigen Kirche“, erklärt Vorsitzender Theodor Güldenpfennig das Engagement des Bürgervereins, der eigentlich keine Bürgerfeste mehr ausrichten wollte. „Der Aufwand und die Kosten sind enorm. Aber wir haben mit Uwe Kirchbichler und Peter Geike ein gutes Organsiationsteam gebildet.“ Er selbst hatte sich um das Gewinnen von Sponsoren gekümmert - die wohl schwierigste Aufgabe. Sparkasse, Fürst-Pückler-Passage, Comet Raumausstattung und viele, viele kleine Spenden ermöglichen das Fest am letzten Juni-Sonnabend. Viele auch mit Sachspenden oder dem Organisieren von Programmpunkten. Der enge Kontakt zur Kirche ist da, dafür sorgt schon Mechthild Aegerter. Die Ehefrau des Pfarrers ist ebenfalls Mitglied im Bürgerverein. Die 22 Vereinsmitglieder verstehen es, Bürger in die Vorbereitungen einzubeziehen. „Seit zwei Jahren bereiten wir das Fest vor, die Gemeinde tut dies parallel in enger Abstimmung“, so Theodor Güldenpfennig. „Unsere Gemeinde ist sehr aktiv, wir haben viele Fachkräfte, die bei speziellen Anforderungen mit ihrem handwerklichen Können oder Fachwissen helfen“, ergänzt Pfarrer Stefan Aegerter. Das reicht vom genauen Modell der Lutherkirche, das erstmals zum Bürgerfest gezeigt wird, bis hin zum Orgelspezialisten, der der Gemeinde viele teure Handwerksaufträge erspart.
„Wir versuchen, die Interessen der Stadtteilbewohner so gut es geht zu vertreten wie beispielsweise bei der bevorstehenden Sanierung der Straße der Jugend. Hier haben wir einen Kompromiss aushandeln können, mit dem die Einwohner sicher leben können“, so der Vereinsvorsitzende. Noch ist etwas Zeit bis zum Baustart. Jetzt liegt alle Kraft auf einem unvergesslichen Bürgerfest zum Jubiläum. „Wir bekommen Unterstützung von allen Seiten, auch von der Feuerwehr, die historische Straßenbahn fährt. Es wird bürgerfreundlich bis Mitternacht gefeiert“, lädt er ein.

Programm zur Luther-Festwoche
Sonntag, 24. Juni______________________________________
10 Uhr Familien-Festgottesdienst
11 Uhr Vortrag zum Kirchbau Anfang des 20. Jahrhunderts
12 Uhr Ausstellungseröffnung zur Lutherkirch-Geschichte
Montag, 25. Juni______________________________________
17 Uhr Film „Luther“ im Weltspiegel mit Bar-Gesprächen
Dienstag, 26. Juni_____________________________________
19.30 Uhr Klassik-Konzert für Orgel und Trompete
Mittwoch, 28. Juni_____________________________________
19.30 Uhr Festvortrag mit Pröbstin Friederike von Kirchbach
Donnerstag, 29. Juni___________________________________
19.30 Uhr Gospel mit „Good News“ aus Leuthen-Schorbus
Freitag, 29. Juni_______________________________________
19.30 Uhr Partnerschaftsabend mit der Gemeinde Dahle
Sonnabend, 30. Juni____________________________________
15 Uhr Eröffnung des Festprogramms
• Bläser, Chor • 100 Luftballons steigen auf • Kuchenbasar • Puppendoktor • SGB 9-Band und Trommler der Lebenshilfe • Programm der Kita Lutherrose • Line Dance der Lila Villa • Gunnars Partyband mit Choreinlagen • Ponykinderreiten • Fotos in historischen Kostümen • Kinderspiele • Modellschau
19.30 Uhr Konzert für Orgel und Gesang
Sonntag, 1. Juli________________________________________
10 Uhr musikalischer Festgottesdienst mit Chor und Bläsern, mit Sektempfang und Geburtstagstorte
anschl. Theaterstück „Luther-Denkmal mit“

Typischer Anblick im Stadtteil Spremberger Vorstadt: Neu neben alt. Es ist einer der lebendigsten Stadtteile mit steigender Bevölkerungszahl. 14 Prozent der Einwohner, rund 1600, gehören zur Lutherkirchgemeinde, viele auch zum Bürgerverein

Typischer Anblick im Stadtteil Spremberger Vorstadt: Neu neben alt. Es ist einer der lebendigsten Stadtteile mit steigender Bevölkerungszahl. 14 Prozent der Einwohner, rund 1600, gehören zur Lutherkirchgemeinde, viele auch zum Bürgerverein

Am 30. Juni vor genau 100 Jahren wurde die Lutherkirche eröffnet. Ihr Aussehen hat sich nach ihrer Zerstörung am 15. Februar 1945 stark verändert. Heute ist sie Wahrzeichen und Mittelpunkt des Stadtteils Fotos: Ha.

Am 30. Juni vor genau 100 Jahren wurde die Lutherkirche eröffnet. Ihr Aussehen hat sich nach ihrer Zerstörung am 15. Februar 1945 stark verändert. Heute ist sie Wahrzeichen und Mittelpunkt des Stadtteils
Fotos: Ha.

Grußwort

Pfarrer Stefan Aegerter

„Seid wachsam, steht im Glauben, seid mutig und seid stark. Alle eure Dinge lasst in der Liebe geschehen!“
Mit diesem Bibelwort aus dem Neuen Testament grüße ich Sie, die Leserinnen und Leser.
Unter diesem Bibelwort feiert eine große Stadtkirche nun ihren 100. Geburtstag.
100 Jahre – für eine Kirche nicht eben viel – und dann ist es ja schon die nüchterne Zweitausfertigung der Lutherkirche, denn nach dem 15.02.1945 war von der Schönheit der ersten Jugendstilkirche nicht viel übrig geblieben. Warum lohnt es sich, diese Kirche dennoch zu entdecken?
Zum einen hat sie eine feine, wunderbare Akustik. In der Festwoche können Sie das bei drei Konzerten selbst erfahren. Zum anderen lebt diese Kirche durch eine Vielzahl von Menschen – eine Art „lebendige Kirchensteine“, die im Stadtteil Spremberger Vorstadt leben und wirken und die Kirche mit buntem Leben füllen. In mehreren Ausstellungen können Sie selten gezeigte Bilder der 100-jährigen Geschichte sehen und sich auch über die einzigartige Bauweise „Jugendstil“ am Anfang des 20. Jahrhunderts eingehend informieren. Die Kirche ist täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
Und weil 100 Jahre zumindest für Menschen viel sind, gibt es auch in dieser Festwoche viel zu erzählen.
Ich lade Sie herzlich ein, dabei zu sein und wünsche Ihnen eine gesegnete Sommerzeit.

Pfarrer Stefan Aegerter

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