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„Wir fordern das Recht auf Plan B“
Groß Gastroser wollen gleiche Bedingungen wie Tagebau-Direktbetroffene

Grießen (ha). Das Dorfgemeischaftshaus in Grießen war gut gefüllt, viele Bürger aus dem Ort aber auch aus Groß Gastrose, Taubendorf, Atterwasch, Kerkwitz und Grabko kamen, um Antworten zu erhalten und dem Infrastrukturminister Hausaufgaben zu erteilen. Nach dem Aufruf von Ortsvorsteher Hartmut Fort kamen diese auch prompt.
Die Grießener beklagten das Nichtstun an der Neiße. Nach wie vor sind die Dämme kaputt, das Vorland als Naherholungsgebiet verloren. Besonders, weil es für die Grießener kein Ausweichen nach Westen gibt, weil dort der Tagebau eine Sandwüste ausweitet, die immer wieder Unmengen an Staub in den Ort ausschüttet. Das Wasserkraftwerk läuft mit verminderter Leistung, weil Schwemmgut den Zulauf blockiert. Ärger gibt es auch mit dem Denkmalschutz, aber das hat Landrat Harald Altekrüger zu klären, der später kam und im Anschluss versprach, sich darum zu kümmern.
Wildschweine werden zur Plage, weil polnische Jäger nicht schießen. Erhöhte Abschussraten führten jedoch zu keinerlei Minderung der Bestände, informierte der Minister. 72000 Wildschweine wurden 2011 geschossen, so viele wie nie zuvor. Jetzt sollen Bejagungsschneisen in Maisfeldern Abhilfe schaffen. Brüssel soll finanziell dabei helfen.
Und endlich kam auch der drohende Tagebau zur Sprache. Taubendorfer sprachen ihren Unmut mangelnder Beteiligung aus, Grießener warnten Groß Gastroser vor aussichtslosen Verhandlungen. Wir wollen das Recht auf Plan B - wollen selbst entscheiden, ob wir bleiben oder umgesiedelt werden wollen, wird gefordert. Wenn der Tagebau Jänschwalde Nord kommt - egal mit welchem Abstand zum Tagebau - wird der Ort seine Lebenswürdigkeit verlieren. Die Bauern AG Neißetal hat ihren Rückzug bereits bekannt gegeben. Es war ein Treffen der klaren Worte. Weitere sollen in Dialogforen folgen, dann aber mit konkreten Ergebnissen, so Monika Schulz-Höpfner.

Beißender Wind peitschte Brandenburgs Infrastrukturminister Jörg Vogelsänger ins Gesicht, als er sich am Donnerstag in Grießen die Lebensbedingungen von Ortsvorsteher Hartmut Fort (li.) erklären ließ. Dabei hatte er nach dem Regen noch einen günstigen Zeitpunkt erwischt, am Vormittag trug der kräftige Wind zusätzlich eine dichte Staubwolke in die Tagebau-Randgemeinde. Der Grießener Handwerker hatte den Minister mit Hilfe der Landtagsabgeordneten Monika Schulz-Höpfner (re.) eingeladen. Zur Diskussionsrunde mit Grießener, Kerkwitzer und Groß Gastroser Einwohnern kam auch die Peitzer Amtsdirektorin Elvira Hölzner. Die Schutzwand mit dem Grüngürtel auf der Dorfseite schafft für die Grießener kaum spürbare Entlastung der Lärm- und Staubbelastung, erfuhr der Minister. In einer überwiegend sachlich geführten Runde schilderten Betroffene im Bürgerhaus den zermürbenden Kampf bei Hausschäden, Bodenabsenkungen und den erniedrigenden Betteleien um Unterstützung beim Erhalt der Infrastruktur. 	Foto: Jens Haberland

Beißender Wind peitschte Brandenburgs Infrastrukturminister Jörg Vogelsänger ins Gesicht, als er sich am Donnerstag in Grießen die Lebensbedingungen von Ortsvorsteher Hartmut Fort (li.) erklären ließ. Dabei hatte er nach dem Regen noch einen günstigen Zeitpunkt erwischt, am Vormittag trug der kräftige Wind zusätzlich eine dichte Staubwolke in die Tagebau-Randgemeinde. Der Grießener Handwerker hatte den Minister mit Hilfe der Landtagsabgeordneten Monika Schulz-Höpfner (re.) eingeladen. Zur Diskussionsrunde mit Grießener, Kerkwitzer und Groß Gastroser Einwohnern kam auch die Peitzer Amtsdirektorin Elvira Hölzner. Die Schutzwand mit dem Grüngürtel auf der Dorfseite schafft für die Grießener kaum spürbare Entlastung der Lärm- und Staubbelastung, erfuhr der Minister. In einer überwiegend sachlich geführten Runde schilderten Betroffene im Bürgerhaus den zermürbenden Kampf bei Hausschäden, Bodenabsenkungen und den erniedrigenden Betteleien um Unterstützung beim Erhalt der Infrastruktur.
Foto: Jens Haberland

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