Folgen: aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Mit Harke und Spaten ins neue Gartenjahr
Der Frühling lädt jetzt zu den ersten Arbeiten im Garten ein

Cottbus (bw). Jetzt ist es soweit. Das Gartenjahr beginnt wieder! In vielen Vorgärten und bei den Schrebergärtnern bringen bereits Frühblüher, wie Schneeglöckchen, Krokusse, Primeln und Forsythien, Farbe ins Bild. Auch bereiten sich Zwiebelblumen im Topf oder auf der Terrasse, Obstgehölze und Strauch- und Kletterrosen im Garten darauf vor, ihr saftiges Grün und die ersten Blüten zu zeigen. Bis es soweit ist, sollten aber noch einige Arbeiten erledigt werden.

Garten anlegen
Wer sich im Herbst des letzten Jahres vorgenommen hat, seine Gartenanlage umzugestalten oder Neues auszuprobieren, kommt jetzt gerade richtig. Dabei sollte aber nach einem festen Plan vorgegangen werden, damit spätere Umpflanzungen vermieden werden. Pflanzen, die kurzlebig sind, erfordern naturgemäß einen wesentlich höheren Aufwand in der Anlage gegenüber Gehölzen, die wie in einem Waldstück wachsen können. Langlebige und mehrjährige Pflanzen erleichtern die Gartenarbeit. Große Bäume und Stauden können ungewollt große Schattenflächen hervorrufen, in denen dann nicht alle Pflanzen gut gedeihen. Beete an Zäunen oder Grenzen zu Nachbaranlagen sind so anzulegen, dass Wildwuchs nicht auswuchern kann. Das gilt beispielsweise für Wildkräuter, die direkt an Zaunanlagen wachsen. Wer glaubt, mit einer großzügig angelegten Rasenfläche wird der Gesamtaufwand reduziert, sollte bedenken, dass auch Rasen regelmäßige Pflege erfordert, wenn er eine Augenweide sein soll.

Bäume beschneiden
Der Monat März eignet sich besonders gut für den Rückschnitt von Bäumen und Sträuchern. Dies gilt auch für Strauch- und Kletterrosen, Heidepflanzen und Mahonien. „Es ist unbedingt darauf zu achten, dass alle Schnitte möglichst klein gehalten und glatt angesetzt werden und keine ausgefransten Schnittstellen zurückbleiben“, rät der Cottbuser Gartenfachmann Hans-Jürgen Loecke. Damit wird Schädlingsbefall vorgebeugt, Infektionen können verhindert werden. Dazu ist es notwendig, gutes und vor allem scharfes Werkzeug zu verwenden. „Ziel muss es sein, genügend Licht in die Baumkrone beziehungsweise den Strauch zu bringen“, ergänzt Hans-Jürgen Loecke. Auch sind bei dieser Gelegenheit gleich alle Wildlinge zu entfernen. Diese treiben aus den Wurzeln und verdrängen die Zierpflanzen, da sie kräftiger wachsen.

Pflanzzeit
Wenn der Boden frostfrei ist, beginnt auch die Pflanzzeit im Garten. Zunächst muss der Winterschutz entfernt und entsorgt werden. Bei Gehölzen, Stauden und Rosen gilt es, den Boden vor dem Einpflanzen etwa zwei Spatenblätter tief umzugraben. Der Aushub sollte mit organischem Dünger, wie Torf oder Kompost, vermischt werden. Die Pflanzlochtiefe ergibt sich aus der Größe des Wurzelballens zuzüglich etwa 20 Zentimeter. Für die Frühjahrspflanzung von Stauden spricht, dass die Pflanzen, die alle noch keinen stärkeren Austrieb haben, sofort zu wachsen beginnen und in ihrem natürlichen Wachstumsrhythmus nicht gestört werden. Jetzt ist es aber auch Zeit, Umpflanzungen vorzunehmen, wenn dies in der Gartenplanung vorgesehen ist. Teilt man dabei ältere Stauden, können sie besser treiben und ihr Wachstum wird gefördert. Außerdem sollten jetzt sommerblühende Zweijahrsblumen, wie Fingerhut, Nachtkerzen, Bartnelken und dergleichen, vom Anzuchtbeet an den endgültigen Standort gesetzt werden. Canna, Dahlien, Knollenbegonien blühen eher, wenn die Knollen nun eingetopft und im Gewächshaus oder Frühbeet angetrieben werden. Das Frühjahr ist außerdem die beste Pflanzzeit für ausdauernde Farne und staudige Ziergräser. Gräser lieben allgemein sonnige Plätze und leichte, sandig-lehmige Böden, Farne bevorzugen halbschattige Standorte. Staudenbeete, Blütensträucher und Nadelgehölze erhalten Spezialdünger, der auf die jeweiligen Pflanzen abgestimmt ist.

Nutzgarten
Auch der geplante Gemüsegarten erfordert jetzt mehr Aufmerksamkeit. Hier kann bereits gesät und gepflanzt werden. „Wenn keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind, müssen die Pflanzen aus dem Winterquartier ins Beet. Das trifft beispielsweise für Schnittlauch, Lavendel, Bohnenkraut und andere Kräuter zu. Gesät werden Kresse, Möhren, Petersilie, Zwiebeln, Radieschen und Schnittsalat“, erklärt Hans-Jürgen Loecke. Der Einsatz von Düngern sollte dabei schonend und gut dosiert erfolgen.

Schädlinge
Wenn die Natur in den Gärten erwacht, werden auch die Gartenschädlinge aktiv. Der Kampf gegen Schnecken sollte beginnen, ehe die ersten Pflanzen befallen sind. In einem Gemüsegarten ist die Zahl der Schädlinge besonders groß. Hier muss darauf geachtet werden, dass die Bekämpfung nur biologisch erfolgt, um die spätere Gemüseernte nicht chemisch zu belasten. Im Fachhandel wird man für den Einsatz von chemischen Methoden zur Schädlingsbekämpfung beraten.

Das Verschneiden der Obstbäume erfordert einige Erfahrungen. „Das Schnittgut sollte sofort nach der Arbeit entsorgt werden, um Schädlingen keine Möglichkeit zu geben, sich im Garten zu verbreiten“, rät Garten-Fachmann Hans-Jürgen Loecke  	Fotos: BeWe

Das Verschneiden der Obstbäume erfordert einige Erfahrungen. „Das Schnittgut sollte sofort nach der Arbeit entsorgt werden, um Schädlingen keine Möglichkeit zu geben, sich im Garten zu verbreiten“, rät Garten-Fachmann Hans-Jürgen Loecke
Fotos: BeWe

Derzeit sind es die vielen Frühblüher, die Freude und Farbe in den Garten bringen. Schneeglöckchen wollen einen kühlen, hellen aber nicht sonnigen Standort. Wer sie gezielt vermehren will, kann die Knollen teilen

Derzeit sind es die vielen Frühblüher, die Freude und Farbe in den Garten bringen. Schneeglöckchen wollen einen kühlen, hellen aber nicht sonnigen Standort. Wer sie gezielt vermehren will, kann die Knollen teilen

Noch im März sollten im Gewächshaus überwinterte Pflanzen wie Schnittlauch, Bohnenkraut, Tripmadam, Lavendel und Pimpinelle (v.l.n.r.) ins Beet kommen


Noch im März sollten im Gewächshaus überwinterte Pflanzen wie Schnittlauch, Bohnenkraut, Tripmadam, Lavendel und Pimpinelle (v.l.n.r.) ins Beet kommen

zurück...