Folgen: aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Keine Tabus mehr für den Haushalt
Sparzwang einigt Abgeordnete zur offenen und ehrlichen Debatte / Umdenken bei WBG

Guben (ha). Die erste Lesung des Haushaltsplanes und Haushaltssicherungskonzept für 2012 mündete in einer Einigung der Abgeordneten zu einem offenen und ehrlichen Austausch. „Es wird Zeit, uns gegenseitig wieder mit weniger Misstrauen zu behandeln“, sprach es Peter Wiepke offen aus. Für großes Aufsehen sorgte Frank Kramer. Als Vorsitzender der Fraktion „Wir Gubener Bürger“ entschuldigte er sich bei den Gubener Wählern, aber die kritische Haushaltslage erfordere, dass bestimmte Aussagen und Positionen, die im Wahlprogramm enthalten sind, nicht mehr aufrecht erhalten werden könnten. Zwar werde die Fraktion alles tun, um das Leben in Guben bezahlbar zu erhalten, jedoch sei es notwendig, den Haushalt zu entlasten. Konkret bedeutet das: die Zustimmung zur Erhöhung der Grundsteuern, eine Überprüfungen der Gebührensatzungen auf Reserven bis hin zur Kostendeckung und auch die gewissenhafte Prüfung der freiwilligen Maßnahmen, inwieweit sie für das Leben der Bevölkerung notwendig und von Bedeutung sind. Jedoch werde sich die Fraktion dafür einsetzen, dass die Kita-Finanzierung aufrecht erhalten bleibt, die Vereinsarbeit weiter unterstützt wird, die Schulen weiterhin gut ausgestattet werden und auch die Feuerwehr materiell abgesichert werden.
Die Härte des Wandels der WBG ließ mehrere Abgeordnete dazu hinreißen, ihrer Erschütterung Ausdruck zu verleihen. Unisono war man sich jedoch einig, dass alle Positionen des Haushaltsplanes und Sicherungskonzeptes noch einmal auf den Tisch kämen und verantwortungsvoll und wohl überlegt mit dem Rotstift in der Hand geprüft werden. Günter Quiel lenkte die Aufmerksamkeit auf die größten Ausgaben, wie die Schwimmhalle, die BSG und die Gebührensatzungen, die als erste auf den Prüftisch müssten. Erste Auswirkungen hatte die Grundsatzdiskussion beim Sonderausschuss.

zurück...