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Spreeaue-Stroh für Biomasse-Forschung
Gemeinde Dissen-Striesow kooperiert mit der BTU für eine
mögliche Bio-Wärmeversorgung

Dissen (MB). Die Spreeaue der Gemeinde Dissen-Striesow wird maßgeblich ein Forschungsprojekt des Lehrstuhls Kraftwerkstechnik der BTU Cottbus und der Staatlichen Fachhochschule Sulechów in Polen unterstützen und ermöglichen. Eine entsprechende Kooperation wurde am Freitag im Spreeauenhof in Dissen unterzeichnet. Das vom Ministerium für regionale Entwicklung mit Fördergeldern aus dem Interreg 4A-Programm unterstützte Vorhaben soll herausfinden, wie Reststoffe aus der Land- und Forstwirtschaft, die einen Heizwert aber keinen Nährwert besitzen, genutzt werden können. Dazu gehören beispielsweise Heu, Stroh, Schalen oder Grünschnitt. Ebenso werden die Entwicklung optimierter Landnutzungssysteme wie auch die Verwertung von Bioasche als Dünger im Sinne einer Kreislaufwirtschaft untersucht. „Die Verbrennung von biogenen Reststoffen ist wesentlich komplizierter als die von Holz, da der hohe Asche- und Chlorgehalt zu Verschlackung und Korrosion führt. Wegen der steigenden Holzpreise müssen wir uns aber dem Thema stellen“, begründet Prof. Hans Joachim Krautz, Inhaber des Lehrstuhls Kraftwerktechnik, das Engagement in diesem Projekt. Für den Praxistest mit den hergestellten Biomischpellets wird im Spreeauenhof der Gemeinde Dissen noch im Laufe dieses Jahres ein 40 Kilowatt-Forschungskessel aufgestellt. Weitere Kessel mit 80 Kilowatt sind in einer Schule in Slawa (Polen) und beim Förderverein „Kinder- und Jugend-Kanusport“ in Forst geplant. Damit profitiert die Gemeinde Dissen-Striesow direkt von der Forschung.
Die BTU-Wissenschaftler gehen nicht unvorbereitet in das Vorhaben. In den letzten Jahren wurden alle Geräte zur Verarbeitung und Verbrennung von Biofestbrennstoffen angeschafft: Mühlen, Trockner, ­Pelletierer, Brikettierer sowie Siebmaschinen. Mit diesen Voraussetzungen kann praktisch jeder Biofestbrennstoff soweit aufbereitet werden, dass er im lehrstuhleigenen Schubrostkessel verbrannt werden kann. Die wissenschaftliche Auswertung findet im Asche- und Brennstofflabor der BTU Cottbus statt.


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