Abrissplan bröckelt
Letzte Wort beim Stadtumbau nicht gesprochen

Forst (MB). Die Diskussionen in der Forster Stadtverordnetenversammlung um den Stadtumbau erinnern ein wenig an das Verhandeln um den Preis der Ware auf einem Markt.
So fordert die SPD-Fraktion etwa, dass der für 2016 geplante Abriss des Blockes Mühlenstraße 8 bis 16 vom Abriss verschont bleibt. Dafür soll die Abrissbirne über dem Block Am Haag 25 bis 33 schweben. Ergebnis: Antrag angenommen. 12 Stadtverordnete stimmen dafür, acht dagegen.
Und auch Ingo Paeschke von der Fraktion Die Linke stellt einen Antrag. Er will, dass der für dieses Jahr geplante Abriss der Blöcke an der Amtsstraße erst stattfindet, wenn ein Nachnutzungskonzept besteht. Ingo Paeschke befürchtet, dass bei
einer Nichtbebauung der Amtsstraße ein Windkanal entstehen würde, der dem Markt nicht zuträglich wäre. Ergebnis: Antrag abgelehnt. 10 Abgeordnete sind dafür, 14 dagegen.
Des weiteren wünscht sich Ingo Paeschke eine Art Modell, wo zu sehen ist, wie es aussieht, wenn ein Block abgerissen ist, bevor er abgerissen ist. Er verweist auf den aktuellen, wenig schönen Blick in die Berliner Straße.
Anett Müller von der SPD-Fraktion setzt durch, dass die Bürgerbeteiligung nicht nur fortzusetzen, sondern auch auszubauen ist. Dass das letzte Wort beim Stadtumbau noch nicht gesprochen ist, weiß auch Bürgermeister Dr. Jürgen Goldschmidt, der sich für eine offene Diskussion ausspricht. Gleichzeitig warnt er aber auch davor, dem Wunschdenken nicht zu verfallen. Denn eine zentrale Säule des Stadtumbaus sei, dass dieser die Wirtschaftlichkeit der Forster Wohnungsbaugesellschaft nicht beeinträchtigen darf, so Goldschmidt.
Eine der zentralen Aufgaben ist die Neugestaltung des Marktplatzumfeldes.
Hier will die Forster Wohnungsbaugesellschaft mit der Stadt einen Architektenwettbewerb durchführen. Im Rahmen einer öffentlichen Bürgerveranstaltung am Mittwoch um 17 Uhr im Forster Hof wird die Stadt über dieses Verfahren informieren.