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Ströbitz tanzt in ein neues Jahr der Jubiläen
Vier Feieranlässe: 560 Jahre Ströbitz, 100 Jahre Neue Schule, 80 Jahre Kindergarten und 20 Jahre Ströbitzer Bürgerverein /
Die Fastnacht ist laut Amtsdokument deutlich älter als 138 Jahre

Cottbus. Mit Einführung der neuen Kreisordnung 1874 wurden die ausschweifenden Ströbitzer Fastnachtsfeiern ausdrücklich auf 3 Tage reduziert. Die Order belegt: Die Ströbitzer Fastnacht hat uralte Tradition. Die Chronik schreibt: „Zu dieser Zeit ruhte alle Arbeit und jeder gab sich dem Genusse voll und ganz hin.“ Das wendische Dorf Ströbitz hatte zwei Spinnstuben mit je 25 Mädchen, die getrennt an drei Tagen feierten, zusammen sechs Tage. Hinzu kam ein siebenter als Männerfastnacht. Immer kam es zu Schlägereien, bedingt durch reichlich Branntwein. Die hübschen Trachtenmädchen waren nicht selten der Grund für brutale Raufereien.
Nach dem 2. Weltkrieg, so berichteten Hildegard Woithe und Helga Schwenzer, wurde bis Mitte der 50er Jahre im Sportpalast Fastnacht gefeiert. Dann fiel die Tradition in einen tiefen Dornröschenschlaf. Wolfgang Fischer, der Bürgerverein und die Jugend selbst erweckten die Schöne 1993. Das war die Sensation in Ströbitz: 50 (!) wendische Trachtenpaare zogen durch die Straßen zum Haus der Bauarbeiter. Die Mädchen sind schön wie eh, aber über Prügeleien ist nichts bekannt.
Nun ist es wieder so weit. Am 28. Januar, 13 Uhr, treffen sich die Trachtenpaare „Auf Wa- cker“. 13:30 Uhr ist Ausmarsch zum Gruppenbild, ab 14:30 Uhr Umzug der Trachtenpaare durch Ströbitz. Von den Ströbitzern wurden 35 Trachtenpaare gemeldet, von der Jugend allein 16 Paare, berichtet der Jugendchef Marcel Gramkow. Größere Halts gibt es auf Einladung der Familien Marlies und Klaus Kuller (Nevoigtplatz) und Dr. Horst und Ilse Grätz (Zahsower Straße) sowie bei Adriano Bennewitz-Hirthe (Ströbitzer Hauptstraße).
18 Uhr ist Einlass zum Tanz im Vereinssaal „Auf Wacker“. Die „Fidelen Gaglower“ und Roland’s Party-Disco machen die Musik. Karten für 7 Euro gibt’s im Vorverkauf im Reisebüro „Urlaubsoase“, Kolkwitzer Straße.
Für den Vereinssaal hat sich Martin Klausch eine neue Tischordnung ausgedacht, damit die tanzfreudigen Ströbitzer mehr Platz für ihre schwungvollen Polkaschritte haben. Und an den Tischen gibt es ja viel zu bereden über die vier Jubiläen in diesem Ströbitz-Jahr. Vielleicht gelingt es eifrigen Forschern noch, auch der Fastnacht konkrete Daten zu geben. Vermutlich wird sie seit 150 oder mehr Jahren gefeiert...
Helga Nattke

Die erste Fastnacht nach längerer, noch nicht genau definierter Pause gab es in Ströbitz 1993. Der im Jahr davor gegründete Bürgerverein gab dazu gemeinsam mit dem Märkischen Boten und vielen Unternehmen kräftig Unterstützung. Stefan Fischer versammelte die Jugendpaare zum Foto vor der Alten Schule
Die erste Fastnacht nach längerer, noch nicht genau definierter Pause gab es in Ströbitz 1993. Der im Jahr davor gegründete Bürgerverein gab dazu gemeinsam mit dem Märkischen Boten und vielen Unternehmen kräftig Unterstützung. Stefan Fischer versammelte die Jugendpaare zum Foto vor der Alten Schule

Fastnachtsumzug 2011: Hinter den Kinderpaaren geht der Erntekönig, letztes wie auch dieses Jahr Martin Zimmermann mit Anna-Franziska Freitag
Fastnachtsumzug 2011: Hinter den Kinderpaaren geht der Erntekönig, letztes wie auch dieses Jahr Martin Zimmermann mit Anna-Franziska Freitag
Fotos: H. Nattke, Archiv / St. Fischer

Ein Gläschen auf die Gesundheit - Susanne Heyn und Martin Klausch reichen es Hildegard Woithe(l.), die jahrzehntelange Fastnachts-Erfahrung hat, Frank Dobring, Anne Arnold und Christa Dobring gleich zum Fenster hinaufEin Gläschen auf die Gesundheit - Susanne Heyn und Martin Klausch reichen es Hildegard Woithe(l.), die jahrzehntelange Fastnachts-Erfahrung hat, Frank Dobring, Anne Arnold und Christa Dobring gleich zum Fenster hinauf

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