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Wacker 09 Cottbus-Ströbitz: Freude und Trauer
OB und Landessportbund ehrten den „Nr. 2“-Präsidenten /
Abschied von Ehrenmitglied Inge Pöschk

Cottbus (h). Eng beieinander liegen zu Anfang dieses Jahres für den Traditionsverein im Westen der Stadt Freud und Leid.
Mit rund 200 Gästen beging Präsident Reinhard Schmidt am Donnerstag hochgeehrt seinen 65. Geburtstag. „Mit hohem persönlichen Risiko und Engagement“, so Oberbürgermeister Frank Szymanski, hat er Wacker „zu einem Leuchtturm der Cottbuser Vereins- und Fußballlandschaft werden lassen.“ Die gepflegte Anlage an der Zahsower Straße und das längst zum Bürgerhaus avancierte Vereinsheim „Auf Wacker“ sind Zeugnisse teambildender Kraft. Die I. Mannschaft spielt wieder in der Landesliga und ist damit fußballerisch nach Energie die Nummer 2 dieser Stadt. Reger Trainings- und Spielbetrieb herrscht in allen Altersklassen ab Vorschule. Die Ehrennadel des Landssportbundes in Bronze ist ein Dankeschön, das Reinhard Schmidt für sich und seinen Verein annahm.

Schwer genug für den Geehrten: Am Folgetag, gestern also, musste er Worte am Sarg von Ehrenmitglied Inge Pöschk sprechen. Fast unglaublich: Die Ströbitzerin hat seit dem ersten Friedensspiel im November 1945 bis zur aktuellen Saison kaum ein Heimspiel ihres Vereins und nur wenige Auswärtsspiele verpasst. Ihr erregtes „Hex, hex!“ bei Bedrängnis vorm eigenen Tor wurde Legende auf allen Niederlausitzer Plätzen. Ihr Herz schlug im Wacker-Ströbitz-Takt, jeden übrigen Pfennig ihrer Rente steckte sie den Fußballern in der eigenen Familie und den anderen zu. Neben ihrem Mann „Peo“ war sie die leidenschaftliche Fußballbraut und Fußballmutti. Beide wirkten mit an der Neugründung des Vereins nach der Wende, Horst „Peo“ Pöschk als unvergessener erster Geschäftsführer des Vereins. Viel zu früh starb er. Sie legte ihm Marienkäferchen aufs Grab und folgte ihm nun zwei Jahrzehnte später mit 83 Jahren.
Niemand wird Inge Pöschk in Fußball-Ströbitz vergessen.

Mit Blumen in den Vereinsfarben Schwarz und Grün und Pückler-Porträt („zu früh geboren, um Wackeraner zu sein...“) gratulierte Verleger Jürgen Heinrich (l.) dem Präsidenten zum 65. Geburtstag

Mit Blumen in den Vereinsfarben Schwarz und Grün und Pückler-Porträt („zu früh geboren, um Wackeraner zu sein...“) gratulierte Verleger Jürgen Heinrich (l.) dem Präsidenten zum 65. Geburtstag Foto: Jens Haberland

Eine große Trauergemeinde erwies Inge Pöschk auf dem Ströbitzer Friedhof die letzte Fußballerehre. Schwarz und Grün decken den Sarg

Eine große Trauergemeinde erwies Inge Pöschk auf dem Ströbitzer Friedhof die letzte Fußballerehre. Schwarz und Grün decken den Sarg

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