Geschichten vom Weihnachtsbaum
Ingrid Lorenz gewann den Erzählpreis / Neue Gemeinsamkeit zum Fest

Region (h). Weinachten dauert an bis zum 6. Januar, die Feiertage aber sind vorbei. Neue Weihnachtsbaum-Geschichten haben sich zugetragen; auch bei Ingrid Lorenz in der Cottbuser Parzellenstraße. Zu ihr kam am Heiligen Abend der Weihnachtsmann des Märkischen Boten. Mit ihrer Geschichte vom Weihnachtsbaum aus der Cottbuser Nachkriegszeit hatte sie den Erzählwettbewerb dieser Zeitung gewonnen. Thomas Berges vom REWE-Markt in der Schweriner Straße überreichte ihr einen schwergewichtigen Präsentkorb, angefüllt mit feinsten Premium-Produkten der REWE-Kette.
Frau Lorenz hat gute Verwendung dafür, denn - das ergab das Gespräch an diesem Vormittag - am heutigen 31. Dezember feiert die Ur-Cottbuserin ihren 75. Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch!
Ingrid und ihr Mann Günter fühlen sich wohl in Cottbus. Beide haben früher in der Tierzucht gearbeitet. Seit den 90er Jahren wohnen sie in einer schönen Wohnung eines großen Neubaus in der Parzellenstraße. „Wir vier Familien hier auf der Etage feiern Weihnachten zusammen“, erzählt sie, und freut sich auf den Karpfen zu Mittag. Obwohl die beiden mit Kindern, Enkeln und Urenkeln reichlich Freude zu Weihnachten erleben, gefällt ihnen diese Gemeinsamkeit im Haus.
Ingrid Lorenz schreibt nicht nur Weihnachtsgeschichten, sondern auch die Erinnerungen ihres Lebens. Sie ist im Cottbuser Süden aufgewachsen und hat als Schülerin der 2. Klasse in der Räschener Straße den Bombenangriff am 15. Februar 1945 erlebt. Ein Blindgänger durchschlug das Haus, in dem sie mit Eltern, Geschwistern und Nachbarn im Keller saß. Durch Schutt gruben sich die Eingeschlossenen ins Freie und kletterten über die Fünf-Zentner-Bombe, die später draußen entschärft wurde.
Der Begriff „friedliche Weihnacht“ hat für Familie Lorenz das Gewicht des Erlebten; den Enkeln wollen sie ihr Verständnis vom Glück vermitteln.