Folgen: aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Sepsis - ein „banaler“ Todesengel
Folgenschwere Infekte im kulturhistorischen und medizinischen Focus der Medizinischen Gesellschaft Ost-Brandenburg e.V. / 62. Jahrestagung

Cottbus (h). Dieser Vortrag von Prof. Rietschel aus Hamburg vor Ärzten der Region hätte durchaus als Beitrag zum fast gleichzeitigen Finale des Cottbuser Musikherbstes gelten können. Der international bekannte Chemiker schilderte detailliert Fälle, in denen „banale“ Blutvergiftungen berühmte Musikschöpfer dahinrafften. Johann Sebastian Bach, Meister der Fuge, erlag einer Sepsis, nachdem sein Grauer Star mit Nadelstichen und dem Einträufeln des Blutes einer frisch geschlachteten Taube kuriert werden sollte. Rossini, der Russe Skrijabin, Gustav Mahler wie auch namhafte Dichter der Weltliteratur erlagen begleitenden Infektionen, wie sie bis heute als schwerwiegendes Problem in der Krankenhausmedizin gelten. Dr. Rainer Kube, Chef der Chirurgischen Klinik am CTK und Präsident der Medizinischen Gesellschaft Ost-Brandenburg: „Jährlich sterben in Deutschland 80 000 Menschen an septischen Vorfällen. Schnell die richtigen Antibiotika zu geben, wirkt nicht immer, weil Patienten oft vorher zu viel, zu lange und zudem falsch mit solchen Mitteln traktiert wurden.“
Die Tagung befasste sich in mehreren Vorträgen mit aktuellen Erkenntnissen zur Sepsis und, tiefgreifend referiert von Hygienikerin Prof. Gastmeier von der Berliner Charité, mit Krankenhaushygiene.
Die Medizinische Gesellschaft hat Fortbildung aller Ärzte zum Ziel.

Bei der 62. Jahrestagung der Medizinischen Gesellschaft im Gespräch (v.l.n.r.): Dr. M Prediger, Prof Dr. Dr. E. Th. Rietschel und seine Gattin, PD Dr. R. Kube, Präsident der ostbrandenburgischen Gesellschaft, Dr. W. Klemm und Prof. Dr. F. Bühling

Bei der 62. Jahrestagung der Medizinischen Gesellschaft im Gespräch (v.l.n.r.): Dr. M Prediger, Prof Dr. Dr. E. Th. Rietschel und seine Gattin, PD Dr. R. Kube, Präsident der ostbrandenburgischen Gesellschaft, Dr. W. Klemm und Prof. Dr. F. Bühling

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