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Wo das Baby liegt
Ergebnisse von Schall-Untersuchungen für Spremberger Kupfer liegen vor

Spremberg. Bevor das Kupferbergwerk in Spremberg geboren werden kann, wurden im Februar und März Schall-Untersuchungen durchgeführt. Thomas Lautsch, Geschäftsführer der Kupferschiefer Lausitz GmbH (KSL) erklärt die Untersuchung, indem er eine Parallele zur Ultraschalluntersuchung beim Menschen zieht. Im Bergbau heißt das Baby: Kupfer. Wie beim Menschen dient die Untersuchung dazu, zu erfahren, wie und wo das Baby liegt. Und genau wie Ärzte dann entscheiden, ob eine normale Geburt oder ein Kaiserschnitt notwendig ist, dienen auch die Ultraschalldaten im Kupferbergbau dazu, um zu erfahren, wo die Abbaufelder liegen und wie das künftige Bergwerk geplant werden kann.
Das Ultraschallgerät des Bergbaus waren fünf Spezialfahrzeuge, die mit Rüttelplatten Schallwellen in die Erde über Trebendorf, Graustein, Spremberg Türkendorf, Weskow und Sellessen geschickt haben. Gemessen wurde, wie lange die Schallwellen brauchen, um reflektiert zu werden. Das Ergebnis: Viele Millionen Daten. Seit März wurden diese Daten zu einem Bild zusammengesetzt. Mit den Daten wird die Anordnung der verschiedenen Gesteinsschichten sichtbar gemacht und so der optimale Standort für die Schächte ermittelt, die ab 2013 bei Spremberg errichtet werden sollen. Die flächige Ausdehnung des Kupferschieferflözes sowie alle eventuell auftretenden Faltungen und Bruchstrukturen des Deckgebirges werden vollständig erfasst.
Wichtig ist, dass die Schall-Untersuchung lediglich die Trägerschicht des Kupfers erfassen kann, erklärt Thomas Lautsch. Durchschnittlich sind 1,5 Prozent Kupfer in dieser Schicht. Den Kupfer sichtbar machen nur weitere Erkundungsbohrungen, die im nächsten Jahr erfolgen sollen.
Bis zum Abbau ist es noch ein langer Weg. Genehmigungsverfahren, Raumordnungsverfahren, Planfeststellungsverfahren, Umweltverträglichkeits- und Kostenprüfung stehen noch bevor. Frühestens im Jahr 2013, so Thomas Lautsch, könne mit dem Bergwerksbau und dem Ausschreibungsverfahren für die Gewerke begonnen werden.

Mit diesen Vibrationsfahrzeugen wurden die Schall-Untersuchungen durchgeführt Foto: KSL
Mit diesen Vibrationsfahrzeugen wurden die Schall-Untersuchungen durchgeführt Foto: KSL

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