Zweiunddreißig auf einen Streich
Kahselerin lässt sich „Weihnachten im Schuhkarton“ schenken

Spremberg / Forst (mk). Bei der Augenoptikerin Heike Woucznack in der Langen Straße stapeln sie sich. Zweiunddreißig bunte Schuhkartons, mit denen Kindern aus Osteuropa eine Freude gemacht werden soll. Das Besondere: Alle Kartons stammen von einer Frau: Andrea Penitzka. Für ihren 50. Geburtstag hatte die Erzieherin aus Kahsel eine ungewöhnliche Idee. Ihre Gäste sollten für sie nur einen gefüllten Schuhkarton zur Feier mitbringen. „Ich wollte der Frage aus dem Weg gehen, was man mir schenken soll“, sagt die 50-Jährige. Nur zwei bis drei Gäste waren verwundert und fragten „Hä wieso das denn?“, berichtet die Kindererzieherin. Als sie ihnen dann die „Weihnachten im Schuhkarton“-Aktion erklärte, haben alle mitgemacht. Zweiunddreißig bunte Kartons sammelten sich so auf ihrem Geburtstagstisch an. Kein Einziges davon für das Geburtstagskind selbst. „Wir leben doch hier in Saus und Braus“, sagt Andrea Penitzka, die drei Kinder und zwei Enkelkinder hat. Die Kartons wurden dann zum Partyrenner. Denn neugierig beschauten die Gäste den Inhalt der Päckchen. Die Kahselerin hat noch einen Tipp. Immer wenn sie ein Päckchen mit ihren Kindern packt, legt sie ihre Adresse als Schreiben bei. Zwei Antworten aus Russland hat sie bereits erhalten. „Die Sicherheit, dass die Hilfe ankommt, finde ich an der Aktion so schön“, sagt die Erzieherin.
Manuela Kühn, die Spremberger Sammelstellenleiterin, hofft dass das Rekordergebnis von 649 Kartons im vergangenen Jahr geknackt werden kann. Noch sieht es sehr dünn aus, sagt die Leiterin. „Das Wetter ist so schön. Da denkt noch niemand an Weihnachten“, sagt sie.
Anlässlich der Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ findet heute um 14.30 Uhr im Bergschlösschen das Benefizkonzert „Lieder im Herbst“ statt. Zudem wird ein Film über die Reise der Päckchen nach Weißrussland im Jahr 2010 gezeigt. Vorgebastelte Schuhkartons sind für einen Euro erhältlich. Bis zum 15. November können die Kartons abgegeben werden. Infos: www.Geschenke-der-Hoffnung.org

Und auch das Forster Reformhaus an der Berliner Straße ist dabei. Noch ist die Zahl der Päckchen, die für die Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ dort abgegeben wurden, überschaubar. Zehn bunte Kartons sind es. Inhaberin Sylvia Heidenreich rechnet bis zum 15. November mit einem Endspurt. Im vergangenen Jahr kamen etwa 90 Kartons zusammen, die Kindern in Ost-europa eine Freude zum Fest bereitet haben Fotos: M.K.