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Millionenschaden bei der Getreideernte
Landkreis veröffentlicht Erntebericht 2011

Spree-Neiße. Milch hui und Getreide pfui. Das ist salopp ausgedrückt, die Zusammenfassung des Landwirtschaftsberichtes des Landkreises. Das landwirtschaftliche Wirtschaftsjahr 2011/2012 begann mit der Ernte im Juli, deren Verlauf und Ergebnisse keinen Grund für eine positive Bilanz liefern.


Geringe Kornerträge
In diesem Jahr waren die Getreidebestände durch deutlich geringere Kornerträge als im Vorjahr gekennzeichnet.
Gründe sind die erschwerten Aussaatbedingungen im Herbst, der verbreitet frostig kalte Winter und die ausgeprägte Vorsommertrockenheit.
Die lange Trockenperiode im April/Mai/Juni lässt Vergleiche zum Vorjahr zu. Auch diesmal kam der Regen für eine gute Kornfüllungsphase viel zu spät. So sank der Ertrag beim Weizen im Vergleich zum Jahr 2010 von 41,2 Tonnen auf 37,4 Tonnen in diesem Erntejahr. Beim Raps von 26 Tonnen (2009) auf 14 Tonnen (2011). Ähnlich hohe Verluste gelten für Roggen, Triticale und die Wintergerste.


Minus 17 500 Tonnen
Im Landkreis Spree-Neiße kann von einem Minderertrag von etwa 17.500 Tonnen Getreide im Vergleich zum Vorjahr ausgegangen werden, wobei das Jahr 2010 kein Ertragsdurchschnittsjahr war.
Dem Landkreis liegen zur Zeit Meldungen über etwa 250 Hektar Grünland vor, auf denen Unternehmen in diesem Jahr keine Ernte realisieren konnten.
Die Landesregierung hat 0.8 Mio. Euro für den teilweisen Ausgleich von Einkommensverlusten spätfrostgeschädigter Obstbauern bereitgestellt.


Milch im Aufwind
Ein positiver Trend zeichnet sich in der Milchproduktion ab. In den vergangenen Jahren mussten die Landwirte teilweise viel zuschießen, um den Betriebszweig am Leben zu erhalten. Die Milchpreise haben sich jedoch erholt und die Nachfrage nach Milchprodukten steigt weltweit. Das hat auch drei Unternehmen des Landkreises dazu bewogen, jetzt wieder kräftig in die Milchviehhaltung zu investieren. Dabei haben sie sicher auch das Quotenende im Auge, denn ab April 2015 wird jeder Erzeuger so viel Milch abliefern dürfen, wie er möchte. Im Wirtschaftsjahr 2010/2011 haben zehn Antragsteller von der Existenzsicherungsrichtlinie für gefährdete Betriebe aufgrund widriger Witterungsbedingungen Gebrauch gemacht. Ihnen wurde ein Schaden von 1,8 Millionen Euro anerkannt, der zu 24 Prozent gemildert wurde.

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