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Tagebau-Pläne erhitzen Gemüter
Kaltenborn vergleichsweise günstige Bedingungen

Keulowitz (ha). Knapp 50 Gubener und Schenkendöberner waren am Montag nach Kaltenborn gekommen, um den Ausführungen der beiden Referatsmitglieder GL6 des Braunkohleausschusses, Klaus-Otto Weymanns und Manfred Becker, zu folgen. Sie informierten ausführlich zum Stand der Planungen für einen möglichen Tagebau Jänschwalde-Nord, zu möglichen Auswirkungen aber auch zu den großen Unbekannten, die in den nächsten Jahren von Fachleuten und mit Studien zu lüften sind.
Am Dienstag sind die Fachmänner in Deulowitz, Pro Seniore, am Mittwoch in Schlagsdorf im Feuerwehrgerätehaus. Beginn jeweils 19 Uhr.
Gesetzliche Ungereimtheiten wie die nicht klar definierte Randbetroffenheit sorgten für Unmut bei den Einwohnern. Diese werden auf Emissionseinwirkungen und Grundwasser-Auswirkungen eingegrenzt, so Klaus-Otto Weymanns. „Der Ort Kaltenborn hat in Bezug auf Emissionen deutlich günstigere Bedingungen als alle anderen Orte in unmittelbarer Nähe zur Tagebaukante, so der Referent und deutete auf den üppigen, breiten Baumbestand, der zwischen Ortschaft und geplanter Abbaukante übrig bleibt. Die Kerkwitzer sehen das anders und bekamen auch Unterstützung von Gästen südlicherer Gemeinden, die auf die kilometerweite Ausdehnung der Staubbelastung durch den häufigen Westwind verwiesen.
Auch der mögliche polnische Tagebau und Kraftwerksbau kam zur Sprache. Klaus-Otto Weymanns beklagte sehr spärliche Informationen von polnischer Seite. Klar sei lediglich, dass das Gebiet östlich der Neiße als eine Art Vorbehaltsgebiet eingestuft wurde. Einen Antrag auf ein Raumordnungsplanverfahren läge bis heute jedoch nicht vor.
Zusammenfassend nahmen die beiden Referenten drei besondere Probleme der Kaltenborner mit: Ein befürchteter Grundwasseranstieg infolge der vorgesehenen Dichtwände, das Zerschneiden des Ortes durch die Verlegung der Bahntrasse Cottbus-Guben und die Forderung nach einem adäquaten Ersatz für das verloren gehende Erholungsgebiet Deulowitz.


Lebhafte Diskussion noch nach der Informationsveranstaltung zum Braunkohleplanverfahren für einen möglichen Tagebau Jänschwalde-Nord in Deulowitz. Astrid Proske aus Groß Gastrose ludt die Deulowitzer ein, sich über die Erfahrungen bei den Auseinandersetzungen mit der vagen Zukunft auszutauschen und von Fehlern zu lernen. Der Nachbarort wird um ein Vielfaches stärker vom Tagebau betroffen sein als Deulowitz, das zeigen auch aktuelle Plankarten. Sie zeigen den - für die Einwohner zu engen - Bereich zwischen Tagebaukante und Besiedlung mit Hochspannungsleitung, Bundesstraße und Bahntrasse. Die mögliche Bahnführung durch Deulowitz entfachte die Emotionen
Foto: Jens Haberland

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