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Viel Kino-Beifall für den Cottbuser Rotschopf
Pavel Wenzel (13) spielt die Hauptrolle in dem russisch-deutschen Film „4 Tage im Mai“ Diese Woche war Vorpremiere im „Weltspiegel“

Cottbus (h). Auf das Wiedersehen hatte sich der Achtklässler aus der Cottbuser Theodor-Fontane-Schule seit Wochen gefreut. Pavel Wenzel legt auf der Bühne des „Weltspiegel“ den Arm auf Aleksei Guskovs Schulter, und während er seinem Filmpartner etwas russisch zuflüstert, freuen sich beide wieder einmal, dass Regisseur Achim von Borris nichts versteht. Aber diese Szene nach dem Film hier im fast hundertjährigen, vollbesetzten Kino endet mit Gelächter.
Der Film, dessen Abspann gerade hinterm Vorhang verschwindet, hatte wenig heitere Stellen. Er beginnt etwas pomadig mit viel zu sauberen und seriösen Salonsoldaten, fesselt dann aber vor allem durch den immer wieder in Großaufnahme gezeigten Jungen Peter, der voller Angst, dann Verzweiflung, schließlich Wut und zuletzt Neugier und in freundschaftlicher Zuneigung die kampfesmüden Russen in sein Kinderheim eindringen sieht. Fern vom Krieg, dessen Ende als Radionachricht zum einsamen Ort an der Ostsee dringt, schweigen die Waffen zwischen Deutschen und Rotarmisten. Als aber ein marodierender russischer Panzertrupp die eigenen Leute im Kinderheim angreift, kämpft Wehrmacht gegen Russen, um Rotarmisten zu befreien. Ein Bündnis menschlicher Regung in enthemmter Zeit. Unglaublich eigentlich, aber die Geschichte ist wahr, nur der Junge wurde hinzu erfunden. „Er macht das großartig“, sagt Regisseur Achim von Borris.
Der Film hatte Donnerstag im Berliner Kino „International“ offizielle Deutschlandpremiere und fand auch vor russischem Publikum schon Beifall. Im „Weltspiegel“ läuft er heute und morgen 20, Mo 17.30 Uhr.



Sind in den Drehwochen wirkliche Freunde geworden: der Cottbuser Junge Pavel Wenzel und der russische Drehbuchautor, Mit-Produzent und Schauspieler Alexei Guskov Foto: X-film

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