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Das Parlament liebt Cottbusverkehr
Eine Debatte der Leidenschaft rettet Bus & Bahn

Cottbus (h). Er wollte es einfach noch mal hören: „Wird das, was jetzt nicht bei Cottbusverkehr gekürzt wird, bei Jugend, Kultur und Sport weggenommen?“ fragte Sportschuldirektor Wolfgang Neubert (SPD), Vorsitzender des Ausschusses Bildung, Schule, Sport und Kultur der Stadtverordnetenversammlung. Knappe Antwort wie aus einem Munde vom OB und Versammlungs-Vorsteherin Karin Kühl (Linke): „Ja“. Neubert setzt sich. Einsichtig und zähneknirschend stimmt auch er dem moderierten Haushalt- sicherungskonzept zu.
Diese Spar-Schreckensliste für die Jahre 2011 bis ‘14 ist Voraussetzung für die Freigabe des Haushalts 2011 der hoch verschuldeten Stadt. Sie enthielt die Zuschusskürzung um 500 000 Euro für Cottbusverkehr. Die waren unrealistisch. Auch die vom OB gebilligten 250 000 Euro hätten nicht gereicht, die städtische Gesellschaft und den schon grenzwertig berappten Nahverkehr zu sichern. Leidenschaftlich argumentierten Aufsichtsrat Denis Kettlitz (SPD), FDP-Fraktionsvorsitzender Matthias Schulze („ÖPNV sichern, Einsparungen aber an anderer Stelle garantieren“) und Hagen Strese für die CDU/Frauenliste für eine bürgernahe Lösung. Der Cottbusverkehr-Zuschuss reduziert sich nunmehr nur um 50 000 Euro.
Eine Liebeserklärung an die Straßenbahn. Der OB: „Wir haben ihr Priorität gegeben. Schluss jetzt mit den Diskussionen.“



Cottbusverkehr-Geschäftsführer Jörg Reincke (l.) ist erleichtert, als er auf dem Altmarkt vom Vorsitzenden der AUB-Fraktion Torsten Kaps erfährt: Die Stadtverordneten stehen „wie ein Mann“ zu Cottbusverkehr. Der ÖPNV ist sicher. Reincke hatte die dramatische Debatte verpasst - er stand auswärts im Stau

Zähneknirschend, aber einmütig
bestätigten die Abgeordneten das Haushaltsicherungskonzept. Kultur,
Sport und Bil-dung müssen nur ein wenig mehr leiden, um die Straßenbahn und den ÖPNV zu retten
Fotos: Hnr.

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