Folgen: aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Tolerant auch ohne Regenbogen-Flagge
Botschaft auch ohne Flagge vermittelbar / Info-Stand ist in Guben sehr willkommen

Guben (MB/ha). Die Gubener Stadtspitze hat das Hissen einer Regenbogen-Flagge anlässlich der LesBiSchwulen Tour 2011 abgelehnt und dafür heftige Kritik geerntet.
Die Stadtverwaltung betont jedoch, dass ein Info-Stand auf dieser Tour sehr gern gesehen ist, so Pressesprecherin Susann Winter. „Guben ist eine tolerante Stadt, in der jedem die Möglichkeit gegeben wird, so zu leben, wie er es möchte. Jedem steht es frei, sich in das gesellschaftliche Leben einzubringen und sein Leben nach seinen Vorstellungen zu gestalten.“ Eine Botschaft werde nicht allein durch eine Fahne getragen. Ein Info-Stand, an dem die Menschen Hilfe und Informationen bekommen, erscheint viel sinnvoller. „Wir bitten daher, diese Entscheidung zu akzeptieren“, so die Sprecherin.
Der Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen Brandenburg, Benjamin Raschke, bedauert die Entscheidung der Städte Guben und Wriezen und fordert mehr Mut der Stadtoberen. „Das Hissen der Regenbogenfahne ist ein Zeichen der Toleranz und Offenheit der Stadt gegenüber ihren lesbischen und schwulen Mitbürgerinnen und Mitbürgern. Bis auf sehr wenige Ausnahmen haben sich dazu in den vergangenen Jahren auch alle Städte entlang der Tour ohne Zögern bekannt. Die Verweigerungshaltung in Guben und Wriezen wirft daher ein merkwürdiges Licht auf die beiden Städte. Wenn ausgerechnet die Oberen einer liberal regierten Stadt wie Guben nicht den Mut haben, im wahrsten Sinne des Wortes die Fahne für mehr Toleranz hochzuhalten, ist das äußerst bedauerlich.“ Da sei es auch kein Argument, dass der von den Veranstaltern gewünschte Infostand gern gesehen sei, so Raschke weiter. „Unabhängig davon ist es nicht zu viel verlangt, sich dem symbolischen Akt des Fahnenhissens anzuschließen.“

 

zurück...