Cottbus (h). Im Rahmen des Jubiläums
20 Jahre BTU Cottbus erhält der Platz am IKMZ (früher
Stadion 8. Mai) den Namen Platz der Deutschen Einheit.
Zugleich wird hier ein Denkmal aus vier Originalteilen der Berliner
Mauer errichtet.
Die Mauerteile kamen im Rahmen der wissenschaftlichen Arbeit nach
Cottbus. Hier sollte im Auftrag der Stiftung Berliner Mauer die
Standfestigkeit geprüft werden, um in Berlin ohne Risiko
für Besucher weiterhin das Mauerdenkmal Bernauer Straße
zu betreiben. Die BTU Cottbus erforscht seit Jahren die Baugeschichte
und Gegenwart am Berliner Wall. Bis 2009 war daran als wissenschaftlicher
Mitarbeiter der BTU Cottbus auch Dr. Axel Klausmeier beteiligt,
der jetzt Direktor der Berliner Mauerstiftung ist. In Seminaren
haben Cottbuser Studenten das Thema bei den Professoren Imken
Baller (Architektur), Jo Achermann (Plastisches Gestalten) und
Leo Schmidt (Denkmalpflege) behandelt.
Dass die Enthüllungen des Denkmals am Mittwoch, 12 Uhr, und
der Tafel mit dem neuen Platznamen (12.30 Uhr) den Festlichkeiten
zum 20. BTU-Jubiläum zugeordnet sind, begründet Präsident
Prof. Zimmerli pointiert: Ohne Mauerfall keine BTU.
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Hilfe
reicht bis zum Auslandsstip
Seit 20 Jahren hat die BTU einen Förderverein / Festschrift
als Präsent Hermann Borghorst: Noch ehrgeiziger den Kontakt
zu den Kleinen suchen
Hermann
Borghorst, einst Berliner SPD-Politiker, dann Vattenfall-Vorstand,
heute bekennender Lausitzer Köhler im (Un)Ruhestand,
ist seit 2009 Vorsitzender des BTU-Fördervereins. Wir
haben 120 Mitglieder, darunter 27 Unternehmen. Das ist eine Menge,
aber wir müssen noch bisschen ehrgeiziger sein, um mehr Klein-
und Mittelbetriebe einzubeziehen, schätzt er ein.
In diesen Tagen dominiert auch im Förderverein die Jubelstimmung.
Mittwoch wird im IKMZ die Festschrift zum 20. BTU-Geburtstag vorgestellt.
Prof. Bayerl, Präsident Prof. Zimmerli und Dr. Borghorst
sind Herausgeber. Unternehmen haben das Sponsoring getragen -
als Geschenk an die Uni.
Der Verein setzt immer wieder Impulse in Forschung und Lehre -
solche, die zurückwirken auf die Region, hofft
der Vorsitzende. Typisch ist der mit 2000 Euro dotierte Forschungstransferpreis.
Der wird in diesem Jahr zum zweiten Mal vergeben. Drei Kandidaten
stellen sich am 7. Juli der Mitgliederversammlung; die entscheidet
die Vergabe. Den Transfer-Oskar hat Prof. Jo Achermann
für drei Jahre im Voraus gebaut. Die Trophäen
werden nicht liegen bleiben; wir haben qualifizierte Bewerber,
versichert Hermann Borghorst.
Besonders stolz ist er auf die Unterstützung für drei
Studenten im Architektur Studium Generale. Das ist
ein Studiengang zum Master of Science, den Studenten aus mehreren
Ländern reihum an Hochschulen in Cottbus, Berlin, Lissabon,
Tallin, Innsbruck, Sevilla, Tel Aviv und Breslau absolvieren.
Ein internationaler Architektur-Studiendialog, für den es
galt, Stipendien zu beschaffen. Drei Cottbuser nehmen dieses Studium
auf, brauchen für zwei Jahre pro Jugendlichem je 5000 Euro.
Statt nur ein Unterneh-men um diese 5000 Euro jährlich zu
bitten, wurden fünf gefunden, die je 1000 einzahlen, darunter
Arcus, die GWC, die eG Wohnen, Kraftwerk-Service Michael Stein
und andere. Die Vernetzung der BTU mit der Region und ihren
Unternehmen ist also möglich, wir müssen nur mehr Beispiele
schaffen, sagt der Förderer. Und davon gibt es schon
einige:
BEISPIEL 1: IHK
Die Industrie und Handelkammer sieht viele Verknüpfungen.
Der Wunsch, Kontakte auszubauen, ist groß sagt
Präsident Klaus Aha. Es gebe bereits ansehnliche Erfolge
der Gebiete Architektur und Energie. Die Kooperation mit Vattenfall
erreicht hohes Niveau.
Auch wir als IHK haben Kooperationen zur Universität.
So ist ein Innovationsatlas entstanden, wir nutzen das Fachwissen
in den Bereichen Marketing, IT und Weiterbildung, erklärt
der Präsident. Und weiter: Die BTU hat unter Studierenden
einen hervorragenden Ruf. Sie zieht kluge junge Menschen nach
Cottbus. Das ist eine Chance für Unternehmen.
Die Gründung von Jungunternehmen durch Absolventen stehe
noch am Anfang, aber der universitäre Hintergrund halte gute
Bedingungen vor.
Sportlich betrachtet, findet Aha: Wir sind nicht Erstliga
wie die großen Unis in Dresden, Karlsruhe oder Aachen, aber
doch im Spitzenfeld der Zweitliga mit großer Bedeutung in
der Ausbildung und Forschung.
BEISPIEL 2: RehaVita
Den Biermeilenwettbewerb hatten Seiferts gesponsert, aber sonst
war wenig Zeit für das Wahrnehmen universitären Flairs,
erinnert sich Christian Seifert. Er und seine Frau Annett betreiben
das moderne medizinische Dienstleistungsunternehmen Reha Vita.
Die Lage änderte sich mit der Bewerbung um das Qualitätsmanagement-Siegel.
Christian Seifert: Im Kontakt mit Prof. Dr. Ralf Woll und
seinem Lehrstuhl haben wir ab 2005 enorm profitiert. Das
Unternehmen hat 2007 ein Diplomthema an die BTU vergeben und später
eine weitere Seminararbeit. Es ergaben sich im Laufe der Zeit
Praktika-Anfragen und dabei bemerkenswerte Erkenntnisse. Eine
Studentin setzte ihr Wissen aus dem Studium des Personalmanagements
zweimal wöchentlich bei Reha Vita so nachhaltig ein, dass
sie zu einer großen Unterstützung für meine
Frau wurde, berichtet der Unternehmer.
Seit drei Jahren arbeitet eine ehemalige Mitarbeiterin der BTU
im Gesundheitsunternehmen, das sich besonders familienfreundlich
organisiert. Vor allem dadurch ist es uns gelungen, jetzt
einen Facharzt für Orthopädie einzustellen, berichtet
Christian Seifert stolz. Er hält intelligente regionale Netzwerke,
natürlich erst recht unter Einbeziehung der BTU, heute in
modernen Unternehmen für unentbehrlich.
BEISPIEL 3: AHC
Das Autohaus Cottbus verdankt der Uni eine intelligent-chaotische
Materiallagerung. Was so wirr klingt, ist fachsprachlich korrekt.
Früher haben wir die Teile durchnummeriert gelagert,
berichtet Serviceleiter Karsten Sach. Die kleine Schraube
und der große Anlasser hatten gleich viel Platz - wir haben
also Luft gelagert. Die chaotische Lagerordnung berücksichtigt
den Raumbedarf von Teilen. Claudia Brasausky hat mit ihrer
Studentenarbeit das Mercedes-Autohaus gründlich analysiert,
Mitarbeiter in den Prozess einbezogen und ein Chaos
erzeugt, von dem der Chef Hagen Ridzkowski sagt: Wir hätten
die Aufgabe auch selbst bewältigen können, aber keinesfalls
in dieser hervorragenden Qualität! Karsten Sach schätzt
ein, dass im Lager 40 Prozent Kapazität gewonnen wurde.
Begonnen hatte der Kontakt zwischen BTU und dem Autohaus zunächst
nur auf der Sponsoring-Ebene. Die studentischen Autobauer
brauchten für ihre Modelle BTUone und BTUtwo
Teile. Das Unternehmen hat die engagierten Konstrukteure unterstützt.
Und wenn Garagentore sich erst einmal öffnen, kommt eben
auch etwas in Bewegung...
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Festprogramm
der BTU
Dienstag, 14. Juni
13.30
Uhr SeniorenKolleg Spezial, Hörsaal 3;
14 Uhr Grundsteinlegung Verfügungsgebäude 1C, Th.-Neubauer-Str;
14.30 Uhr Plakatausstellung, Zentrales Hörsaalgebäude;
15.30 Uhr Festakt: Dies Academicus mit
Verleihung des Dr. Meyer-Struckmann-Wissenschaftspreises, Audimax
1+2;
18 Uhr Konzert des Blasorchesters mit Studierenden der Hochschule
Lausitz Fachbereich Musikpädagogik, Forum;
19 Uhr Konzert zum Sommerfest, Forum;
22 Uhr Aftershowparty, LG9;
22.30 Uhr Feuerwerk, Forum;
Nach dem Entwurf der Studentin Maria Bayreuther wurde diese
Woche auf dem IKMZ-Hügel aus vier je 3,60 Meter hohen und
2,7 Tonnen schweren vorderen Sperrelementen der Berliner
Mauer ein Denkmal errichtet. Mauerdenkmale, so Prof. Leo Schmidt
vom Lehrstuhl Denkmalpflege, gibt es unzählige, allein 120
außerhalb Deutschlands. Das Cottbuser dokumentiert neben
dem Geschichtsfakt auch die Wissenschaftsarbeit am Objekt aus
Stahlbeton Foto: J. Heinrich
Mittwoch, 15. Juni
9 Uhr International Conference Agroforestry, Zentrales Hörsaalgebäude;
10 Uhr Vorstellung der Festschrift 20 Jahre BTU und
Chronik 10 Jahre SeniorenUniversität, IKMZ; 10
Uhr Kolloquium 50 Jahre Berliner Mauer - Vom Schutzwall
zum Denkmal, Zentrales Hörsaalgebäude;
10.30 Uhr Multimedia-ausstellung Vom Einst zum Jetzt - 20
Jahre BTU, IKMZ;
12 Uhr Enthüllung des BTU-Mauerdenkmals mit Erläuterungen
von Prof. Jo Achermann, IKMZ, anschl. Sommerfest der Studierenden
Jahrmarkt zum Sommerfest;
14 Uhr Sonder-Cup First-Lego-League - Roboter im Wettstreit, Mensa;
14 Uhr Wissen schafft Freu(n)de, Großer Hörsaal; 15
Uhr 20 Jahre Umweltmanagement, IKMZ;
16 Uhr Ehrung Charta der Vielfalt durch Aletta Gräfin
von Hardenberg mit Diskussionsrunde zu Diversity Management,
Zentrales Hörsaalgebäude;
18 Uhr FilmFestival.Präsentation Esterhazy
und Mauerhase, Zentrales Hörsaalgebäude
Audimax 2;
18.30 Uhr Skulpturales Essen der Fakultät Architektur, Bauingenieurwesen
und Stadtplanung, Zentrales Hörsaalgebäude;
22 Uhr Party zum Sommerfest, LG 9;
Donnerstag, 16. Juni
10
Uhr 11. Firmenkontaktmesse, Zentrales Hörsaalgebäude;
13 Uhr Sport- und Gesundheitstag sowie Ehrung der Sportler, Sportplatz
der BTU;
15 Uhr 20 Jahre Umweltmanagement, IKMZ;
15 Uhr Festvortrag der BTU-Rolls-Royce-Forschungskooperation UTC
von Prof. Richard J. Parker, Zentrales Hörsaalgebäude;
15 Uhr KinderCampusSpezial: Wie das Auto fahren lernte
mit
anschließendem Luftballonwettbewerb, Zentrales Hörsaalgebäude
Audimax 2;
16 Uhr Ausstellung World Heritage - Our Treasures at Risk,
Hauptgebäude Foyer;
20.30 Uhr Eröffnung 20. Cottbuser Stadtfest auf dem Forum
der BTU Cottbus durch Oberbürgermeister Frank Szymanski;
21.30 Uhr Sonderkonzert des Philharmonischen Orchesters des Staatstheaters
Cottbus, Forum;
Freitag, 17. Juni
13 Uhr Enthüllung der Preisträger-Tafeln, Hauptgebäude
Foyer;
14 Uhr Ehemaligentreffen der IT-Studiengänge, Zentrales Hörsaal
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