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Wohnen ist LEBEN
Die GWG / eG Wohnen hat ihre Philosophie gründlich überdacht und
die Farbe gewechselt

Cottbus. Sie heißt schon lange nicht mehr AWG und jetzt auch nicht mehr GWG. Die wohlbekannte und vertraute Genossenschaft, die nach wie vor Wohnungen baut, vor allem aber bewirtschaftet und vermietet, heißt seit Dienstag (Eintrag unter Aktenzeichen GnR 47CB ins Register) eG Wohnen 1902. Dabei steht eG für „eingetragene Genossenschaft“, die Jahreszahl für die Ahnengeburt: Der Wohnungsverein der Preußischen Staatseisenbahn-Beamten zu Cottbus gründete sich in jenem Jahr. Einige seiner Wohnungen in der Räschener Straße sind bis heute im Bestand der Genossenschaft.
In so viel Kontinuität passt kein leichtfertiger Titelwechsel. „Ein BGH-Urteil zwingt uns eigentlich schon seit 2003, das ‘Gemeinnützig’ aus dem Firmennamen zu entfernen“, erklärt Vorstand Uwe Emmerling. Statt kleiner Kosmetik am blauen Logo hat sich die Genossenschaft gründlichem Nachdenken entschlossen: „Wer sind wir, was wollen wir, wie sehen uns unsere Mitglieder, wie Außenstehende?“ Solche und weitere Fragen habe man rund 1000 Mietern in sorgfältig geführten Interviews gestellt, berichtet Emmerling, und eine fast zwei Jahre währende Diskussion mit Workshops, Agenturauftritten und zuletzt Vertreterdiskussion und -beschluss dem „Tapetenwechsel“ vorangestellt.
Frisch und jung tritt die 12 897 Mitglieder starke Genossenschaft jetzt auf, mit klarem Bekenntnis zu Cottbus (die rote Farbe) und zu Wachstum, Lebenskraft, Vitalität (das Grün im Logo).
Emmerling hält den Standort Cottbus für weitaus dynamischer als bisweilen kolportiert. Die Genossenschaft bewirtschaftet gut 10 000 Wohnungen, hat einen aktuellen Leerstand bei fünf Prozent und kalkuliert mit einer jährlichen Kundenakquise von 800 bis 900 Mietern. „Wir sehen sogar Zuzugspotential, weil Cottbus das bietet, was wir unter Wohnen wirklich verstehen: Leben mit allem dazu: solides Gesundheitsnetz, nahe Kultur, gute Bildung, bequemer Einkauf. Das alles leistet Cottbus in hervorragender Weise.“ Das Genossenschaftsprinzip mit dem Eigentümerrecht im Hintergrund, das Dauerwohnrecht sichert, hat nie an Charme verloren. Mit dem neuen Bild sieht Uwe Emmerling sein Produkt präzise beschrieben: „Wir bieten Wohnen als Heimat an“, sagt er. In der modernen Stadt will er menschliches Miteinander fördern. „Wir werden auch innerstädtisch mehr bauen, hier sind wir unterrepräsentiert - ein Erbe der DDR-Skepsis gegen unsere Unabhängigkeit.“ Als GWG erhielt die Genossenschaft mehrere Bauherrenpreise. Auch künftig wird die Genossenschaft modern, energetisch vorteilhaft und sozial bauen und wirtschaften. Die frischen Farben stehen dafür. H.

Am Grundsätzlichen gefeilt: Uwe Emmerling ist der Kaufmännische Vorstand der Cottbuser eG Wohnen 1902



Zur Mittagsstunde am Mittwoch hatte die Fahne mit den drei blau überdachten Buchstaben ausgeflattert. Farbwechsel bei der Genossenschaft

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