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Gubener Imker laden in bedrohte Belegstelle
am Großsee ein
Kampf gegen Schließungspläne der wichtigen Zuchtanlage für Bienen
Offene Tür am 3. Juni mit Führungen und Facherklärungen

Guben (ha). Am 3. Juni um 16 Uhr wird am Großsee die Belegstelle des Gubener Imkervereins eröffnet - der Verein lädt alle Imker Südbrandenburgs, Naturfreunde und Bienen-Interessenten zu einem Tag der offenen Tür. „Diese Belegstelle ist das Rückgrat für die Zucht von Bienenvölkern und damit für die Imker in der Region“, erklärt Vereinsvorsitzender und Belegstellenleiter Uwe Tzscheppan. In der Belegstelle werden ausgesuchte junge Königinnen mit ebenfalls ausgesuchten Drohnen natürlich verpaart. Die begatteten Königinnen sind dann Grundlage für neue Bienenvölker der Imker in der Region. Für Uwe Tzscheppan hat die Sicherung und der Fortbestand der Bienensorte Carnica oberste Priorität. „Unsere Carnica zeichnet sich durch hervorragende Anpassung an unser Klima und unsere Vegetation aus, sie ist resistent gegen viele Krankheiten, schafft gute Bestäubungs- und Honigleistungen und ist in ihrem Wesen sehr sanftmütig und friedfertig.“ Besonders ihre Friedfertigkeit ist wichtig für ein ungestörtes Leben von Mensch und Biene im selben Lebensraum und für die Arbeit der Imker.
Doch die Belegstelle ist gefährdet, erläutert der Vereinsvorsitzende. „Wir Imker benötigen die Unterstützung aller gesellschaftlichen Bereiche. Bei uns im Land Brandenburg gibt es inzwischen alarmierende Anzeichen seitens des Landes bzw. der Politik, unsere Belegstelle - die einzige in Südbrandenburg - zu schließen. Dem können wir nur gemeinsam mit Hilfe und Unterstützung durch alle Verantwortlichen und interessierten Bürger entgegenwirken, denn die Honigbiene ist nicht nur für uns Imker wichtig, sie sichert entscheidend die Erhaltung unserer Ökosysteme, die Artenvielfalt, die Nachhaltigkeit in der Natur und die Zukunft unserer Kinder und Enkel“, alarmiert Uwe Tzscheppan. Er verweist darauf, dass die Biene weltweit besorgniserregend auf dem Rückzug ist und eigentlich auf die Rote Liste der bedrohten Tierarten gehört.
„Auch wir haben hohe Verluste nach dem letzten Winter zu beklagen. Schuld ist jedoch nicht die Winterkälte - die macht den Bienen nicht zu schaffen - sondern das fehlende Futter. Monokultur, fehlende Fruchtfolgen und viel zu wenige wilde Wiesen- und Waldflächen gibt es“, erklärt Tzscheppan. Die Folge sind gegen Krankheiten anfällige Bienen. Auch darüber soll informiert werden beim Tag der offenen Belegstelle am 3. Juni.

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