Folgen: aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Im Piccolo: Wie geht eigentlich Liebe
Klartext auch unter der Gürtellinie / Knisternde Spannung zur Premiere

Cottbus. Sie werden sehr direkt besprochen, die Vorgänge, die Erwachsene völlig unpassend als „zusammen schlafen“ umschreiben und auch jene, die sich unter Hemdchen pubertierender Jungen und Mädchen ereignen. Die befummeln sich genau so, wie das Erwachsenen, zum Beispiel Eltern, Lehrer und so weiter, auch tun.
Hey! Nils und Matthias in der ersten Reihe sind die Klassenrüpel aus Lauchhammer. Die Lehrerin versucht sie vor der Vorstellung vergeblich getrennt zu platzieren. Es erweist sich als unnötig. Wie alle 13Jährigen und dazwischen Erwachsene sind beide gebannt.
Paul und Paula auf der Bühne probieren’s miteinander, sind irritiert, erleben Hänseln und Hilfe, verlieren und finden sich. Ganz naiv und natürlich gehen Ruth-Maria Thomas und Clemens Schiesko mit den Rollen um, rücken glaubhaft zur Altersgruppe hinunter, die im Zuschauerraum dominiert.
Das Erfolgsstück des Jugendtheaters ROTE GRÜTZE, 1976 uraufgeführt, verblüfft Erzieher wie Zielgruppen deutschlandweit. Auch das alte „piccolo“ hatte großen Erfolg damit. Nach einigen Jahren Pause hat es Reinhard Drogla, zugleich Musiker in dunkler Seitenbühne, für das neue Haus zur zweiten Premiere bearbeitet. Ein spielfreudiges Ensemble lässt den Spannungsfaden keinen Moment lang schleifen. Ein toller, lehrreicher Abend! Hnr.

 

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