Folgen: aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Dem Krankenhaus Spremberg droht
die finanzielle Schieflage
Mitarbeiter, Patienten und Bürger der Stadt demonstrieren am Mittwoch

Spremberg (FH). Am Dienstag fanden im Spremberger Krankenhaus die Leistungsverhandlungen mit den Krankenkassen rückwirkend für das Jahr 2010 statt. Dabei sei nach Auskunft von Geschäftsführerin Kathrin Möbius keine Einigung erzielt worden, da die Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassenverbände die Behandlung von 217 Patienten aus dem Jahr 2010 nicht vergüten wolle. Rechnungen für qualitätsgerecht erbrachte medizinische Leistungen würden damit im Nachhinein storniert. Mit dem daraus entstehendem Schaden von etwa 1,7 Millionen Euro würde das Krankenhaus in die Verlustzone rutschen.
„Durch diese Politik werden kleinere Krankenhäuser im Flächenland Brandenburg in ihrer Existenz bedroht, und das auf Kosten der Patienten und Mitarbeiter. Zukünftig werden die Patienten aus der Region Spremberg dann für Standardoperationen, wie etwa künstlichen Ersatz von Knie- oder Hüftgelenken, bis nach Cottbus oder noch weiter ausweichen müssen“, sagt Kathrin Möbius.
Da sich das Krankenhaus im Eigentum der Stadt und von Mitarbeitern befindet, muss das Minus letztlich durch die Mitarbeiter und die Stadtkasse aufgefangen werden.
„Das Krankenhaus Spremberg hat laut Krankenhausplan des Landes Brandenburg keinen Versorgungsauftrag für orthopädische Leistungen wie Knie- und Hüftendoskopien“, bemängelt Gabriele Rähse, Pressesprecherin der AOK Nord-Ost. Für diese Leistungen sind das Klinikum Cottbus, das Naemi-Wilke-Stift in Guben und das Klinikum Dahme-Spreewald vorgesehen. „Diese drei Kliniken verfügen über ausreichend orthopädische Betten und gewährleisten eine wohnortnahe Versorgung für die Versicherten“, so Gabriele Rähse weiter.
Damit will sich Sprembergs Krankenhauschefin nicht abfinden: „Wir wollen, dass das Spremberger Krankenhaus auch in Zukunft eine vollständige Grundversorgung anbieten kann, und fordern, dass Leistungen in Top-Qualität hier vor Ort auch von den Krankenkassen bezahlt werden. Die kontinuierliche Streichung von medizinischen Leistungen treibt unser gesundes Krankenhaus in finanzielle Schieflage.“
Jetzt rufen die Klinik-Mitarbeiter alle Spremberger zur Teilnahme an der Krankenhaus-Zukunftsdemo am kommenden Mittwoch um 17.30 Uhr am ‘Haus der Gesundheit’ auf.

zurück...