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Deutsche Parkeisenbahner trafen sich in Cottbus
Berlin glänzt mit den Uniformen, die Lausitzer Bahn mit ihren AGktien /
Hilfe für die Hallenser

Cottbus. Sie sind ein ostdeutsches Phänomen, und streng
genommen müssten die Diensthabenden (DDR-)sozialistischen Bildungszielen nachstreben. So fordert es verbindlich ihre nach wie vor gültige Bau- und Betriebsordnung vom 15.2.1979. Allerdings: Hier ausnahmsweise handeln die Akteure an elf ehemaligen Pionier- und jetzt Parkeisenbahnen etwas salopp. Sonst sind sie eher pingelig genau, wie es sich für Betriebseisenbahner gehört. Wie exakt und dabei durchaus freudvoll das kleine Eisenbahngeschäft gut 20 Jahre nach der Wende rollt, war am Wochenende Thema in der Vereinsgaststätte „Lokomotive“ im Bahnhof Sandower Dreieck. Betriebsleiter und Vereinsvorsitzende von acht schmalspurigen Eisenbahnen, darunter sechs ehemaligen Pioniereisenbahnen, trafen sich erstmals in so großer Runde zum Erfahrungsaustausch. Sie kamen aus Berlin, Dresden, Gera, Halle, Vatterode/Eichsfeld, Crispendorf/Schleiz, Weißwasser/Muskau und eben Cottbus und haben ähnliche Situationen. Überall wird die Finanzierung enger und das historische Material kommt in die kritischen Jahre. Ein Versuch, eine neue Lok zu bauen, war in Berlin nicht am Gelde gescheitert. Aber die DIN-Normen lassen eine „schöne“ Lok, wie die unter Bestands-schutz noch rollenden, als Neubau gar nicht mehr zu.
Die Cottbuser zeigten den Fachkollegen stolz ihre Bestände. Durch den Anschub der BuGa verfügt Cottbus über eine der modernsten Parkbahnanlagen und kann sich mit den Vorzeigeanlagen Chemnitz, Dresden oder Leipzig durchaus messen. Begeistert waren alle von den schönen Eisenbahnuniformen, die in der Berliner Wuhlheide noch getragen werden, während aus Cottbus das AGktienprojekt auf Nachnutzungs-Interesse stieß. Die schmucken „Wertpapiere“ schaffen gemeinnützigen Mehrwert und sollen im Augenblick helfen, die schönste aller Park-eisenbahn-Lokomotiven, die Cottbuser „Graf Arnim“, wieder unter Dampf zu bringen.
Im Ergebnis der zweitägigen Gespräche wollen Ostdeutschlands Kindereisenbahner eine Interessengemeinschaft deutscher Parkeisenbahner gründen, um zum Beispiel eine gemeinsame Internet-Plattform zu pflegen und Themen gegenüber Behörden zu formulieren.
Auch gegenseitige Hilfe schließen die Frauen und Männer vom Freizeit-Gleis nicht aus. So soll aktuell den vom Saale-Hochwasser betroffenen Freunden der Hallenser Bahn geholfen werden. Die könnten ohne Spenden ihre 52. Saison zu Ostern
nicht anpfeifen lesen Sie hier mehr.
In Cottbus stehen die Signale der Parkeisenbahn ab 16. April wieder auf Grün. Hnr.

Experten unter sich: Betriebsleiter und Vereinsvorstände von ostdeutschen Parkeisenbahnen inspizierten am Wochenende alle Details der Cottbuser Parkeisenbahn, die seit 1954 auf 600 mm schmalem Gleis unterwegs ist. Hier beim Halt am Bahnhof Zoo kurz vor Weiterfahrt zur Friedenseiche

Experten unter sich: Betriebsleiter und Vereinsvorstände von ostdeutschen Parkeisenbahnen inspizierten am Wochenende alle Details der Cottbuser Parkeisenbahn, die seit 1954 auf 600 mm schmalem Gleis unterwegs ist. Hier beim Halt am Bahnhof Zoo kurz vor Weiterfahrt zur Friedenseiche
Foto: J.H.

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