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Startschuss für Ausbau des Gubiner Kirchturmes
1,5 Millionen Zloty für Baumaßnahmen / Neigung ist unbedenklich

Guben/Gubin (ha). Das lange ersehnte Signal zum Baustart ist gegeben: Seit dieser Woche werden die Vorbereitungen für einen Ausbau des Turmes der ehemaligen Stadt- und Hauptkirche in Gubin getroffen, in wenigen Tagen geht es innen zur Sache. „Die Firma Nilbud aus Zielona Gora hat den Zuschlag erhalten und gleich losgelegt“, informiert Günter Quiel vom Förderverein zum Wiederaufbau der ehemaligen Stadt- und Hauptkirche. „1,5 Millionen Zloty klingen in Euro umgerechnet nicht viel für solch ein Vorhaben. Aber man darf nicht übersehen, dass man in Polen mit 1,5 Millionen Zloty deutlich mehr erreichen kann als mit 400000 Euro in Deutschland“, erklärt er die Investitionssumme. Nicht mit enthalten sind Mittel, die für Experten benötigt werden. Denn der Bau wird permanent von Fachleuten begleitet. zwei Inspektoren - einer aus Guben, einer aus Gubin - werden ständig präsent sein. Regelmäßige Bauberatungen sind selbstverständlich. Jeder Bauschritt wird vorher gründlich abgewägt. „Vor dem Baustart sind natürlich umfangreiche Untersuchungen unternommen worden, vor allem, weil der Turm schief steht.“ Dies ist auf die Fundamente zurückzuführen. Der Turm steht auf den Fundamenten zweier Vorgängerbauten aus dem 12. und 16. Jahrhundert. Denn die Kirche war zweimal völlig abgebrannt. Der Zweite Weltkrieg war Zerstörung Nummer 3. Ein weiteres Neigen ist mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht zu erwarten. Die Fundamente sind sehr stabil, haben die Untersuchungen ergeben. Auch der lange Riss, der vom Kirchenschiff aus zu sehen ist, macht den Experten keine Sorgen mehr. Er reicht nicht bis zum Fundament hinunter. Mit dem Einbau der Etagen und der Wendeltreppe - aufgrund des Brandschutzes alles aus Metall - folgen auch weitere Stabilisierungs- und Sicherungsmaßnahmen.
Erster Schritt nach der Einrüstung des Turmes, was vom Kirchenschiff aus passieren wird, ist die Gründung eines weiteren Fundamentes für die Treppe. „Hier ist deutlich die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu sehen“, verdeutlicht Günter Quiel. „Den Beton liefert eine deutsche Firma, das Gerüst stellt ein polnisches Unternehmen. Nutznießer dieses Projektes ist die gesamte Region.“ Ehrgeizige Eröffnung soll noch dieses Jahr sein.

Die Vorbereitungen für den Turmausbau haben begonnen. Deutsche und polnische Unternehmen ziehen an einem Strang und wollen den Turm bis Ende dieses Jahres zugänglich machen. Während der Arbeiten wird der Turm permanent überwacht und untersucht Foto: J. Haberland

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