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Höhere Gebühren für marode Gräben
Verbände können Wasserbaufehler nicht aus eigener Kraft korrigieren / Landwirte leiden

Region (ha). Am Donnerstag gab es ein Spitzengespräch von Wasser- und Bodenverbänden und der Kreisverwaltung in Calau. Die Verbände sind mit den bestehenden Grabensystemen und deren Beräumung überfordert, informierte Dezernent Olaf Lalk diese Woche im Umweltausschuss des Landkreises. „Die zeitlichen Korridore, in denen die Grabensysteme zu beräumen sind, sind einfach zu eng.“ Er richtet einen Appell an die Landwirte, die Beräumung zu vereinfachen. „An vielen Stellen werden die Äcker bis wenige Zentimeter an die Gräben bestellt, Zuwege sind damit verschwunden oder nicht nutzbar.“ Auch fehlen den Wasser- und Bodenverbänden die nötigen finanziellen Mittel, um die Grabensysteme zu sanieren. Olaf Lalk regte an, über eine Gebührenanhebung nachzudenken, um die Mängel beheben zu können. Bevor die Gebühren angehoben werden, sollten zuerst die jetzigen Ausgaben dargestellt werden, forderten Ausschussmitglieder.
Als einer der Gründe für die überfluteten Äcker und Weiden von denen in Spree-Neiße rund ein Drittel der Flächen betroffen sind, wurde die vor Jahren begonnene Umstellung auf Wasserarmut genannt. Regulationssysteme aus DDR-Zeiten wurden abgebaut, stattdessen setzte man auf natürliche Barrieren wie Solschwellen. Die haben sich jedoch jetzt als nachteilig erwiesen. Besonders betroffen von den übernässten Flächen ist der Spreewald, rund 1?000 Hektar sind hier überwässert. Hier wurden inzwischen drei Solschwellen zurückgebaut.
Auch die Neiße-Niederung gehört zu den stark betroffenen Gebieten, ebenso an der Malxe. Die Talsperre Spremberg hat zwischen den Wetterkapriolen nicht zu Entspannung beigetragen, weil dann jeweils Überkapazitäten abgeleitet wurden. In mehreren Schadensermittlungen wurden bei Umfragen unter den Landwirten über 1 000 Hektar Ackerfutter und 7 700 Hektar fehlende Schnittflächen auf den Weiden registriert. Problematisch sind die nicht befahrbaren Flächen auch für EU-Förderprogramme, die eine strikte Fruchtfolge verlangen. Die wird nun unterbrochen. Nach Gesprächen werden erneute Antragsmöglichkeiten für die Landwirte in Aussicht gestellt.

So wie hier in Guben sind immer wieder auf Weideflächen und Äckern riesige Wasserflächen zu sehen. Und selbst dort, wo es scheinbar trocken zugeht, versinken die schweren Landmaschinen und machen eine Bestellung mit wichtigen Zwischenfrüchten derzeit unmöglich. Die nahe an der Neiße gelegenen Flächen gehören neben dem Spreewald zu den besonders betroffenen Gebieten. EU-Förderrichtlinien haben für solche Situationen jedoch nur sehr wenig Verständnis

So wie hier in Guben sind immer wieder auf Weideflächen und Äckern riesige Wasserflächen zu sehen. Und selbst dort, wo es scheinbar trocken zugeht, versinken die schweren Landmaschinen und machen eine Bestellung mit wichtigen Zwischenfrüchten derzeit unmöglich. Die nahe an der Neiße gelegenen Flächen gehören neben dem Spreewald zu den besonders betroffenen Gebieten. EU-Förderrichtlinien haben für solche Situationen jedoch nur sehr wenig Verständnis
Foto: Jens Haberland

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