aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Geselliges Regieren: Parlaments-Kehraus
Aber: Ortsbeiräte und Bürgervereine fordern Respekt für Bürgersinn

Cottbus (h.). Routiniert, leidenschaftslos und fast ohne Publikum schnurrte die letzte Stadtverordnetenversammlung des Jahres über die Stadthaus-Bühne. Eintragungen ins Ehrenbuch - diesmal Turnstar Phi­lipp?Boy und weitere Sportler - waren der lebhafteste Teil.
Der OB gab einen Bericht, der sich auf Schelte der Landesregierung reduzierte. Als auch Medien an die Reihe kamen, entspann sich ein netter Ad-hoc-Dialog mit der Pressebank. Das Niveau einer Gemeindevertretersitzung war erreicht.
Das Beschluss-Ritual lief, da Rot-Rot a priori Recht hat, als gewohnte Farce ab. Punkt 5.3. betraf den Gewerbesteuersatz. 400 Prozent, deutsche Spitze - man wisse ja, das Land zwinge die Stadt. Dagegen? 16 Stimmen. Aber wie gesagt: Rot-rot hat immer Recht. Pause stand in Aussicht, aber nun beanspruchte Ulrich Günther, Ortsbeirat von Sielow, Rederecht: Die Friedhofsgebührensatzung wurde ohne Prüfung der Einwände der Ortsbeiräte schnell beschlossen. „Das darf sich einfach nicht wiederholen...“. Er fordert Respekt fürs Ehrenamt.
Es hörte niemand wirklich zu. Im nichtöffentlichen Teil galt es noch Gelder zu kürzen, dann war Wein und Sektchen im Foyer dran. Auf ein Neues. Der OB hatte sich längst abgesetzt nach Potsdam. Sein Schimpfen wird dort ja keiner gehört haben...

zurück...