aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Das offene X-Modell
Die BTU begann ihr 20. Jahr / 6?400 Studierende Präsident Zimmerli:
„Mehr möchten wir nicht“

Cottbus (hnr). Die BTU wurde 19, beginnt ihr 20. Jahr und sieht sich bestens aufgestellt. Erstmals erschien in diesen Tagen ein Jahrbuch, das eine Standortbestimmung wagt. Präsident Prof. Dr. Walter Zimmerli lobt im Vorwort „erstklassige Leistungen“ seiner Wissenschaftler und „fantasievolle Studierende.“
Zahlreiche internationale Erfolge rechtfertigen den Anspruch des Leitbildes von einer „international anerkannten, innova-
tionsorientierten kleinen Technischen Universität.“ Zimmerli: „Wir haben jetzt 6?400 Studierende. Wir möchten das nicht weiter ausbauen; der Campus ist für diese Zahl ideal.“
Fünf Themen will die Uni schärfen aber auch vernetzen: Umwelt, Energie, Material, Bauen sowie Informations- und Kommunikationstechnologie. „Es gibt jeweilige Schnittmengen, zum Beispiel Umwelt/Energie oder Energie/Material und so weiter. Also ist viel zu forschen im Leichtbau oder an Turbinen der Zukunft“, sagt der Präsident. Biotechnologie macht die Uni nicht, dafür gibt’s die Hochschule Lausitz.
In der Lehre geht der Hochschulstandort neue Wege. „Wir nennen das ein Cottbuser Modell“, erklärt Prof. Zimmerli, „oder auch X-Modell.“ Die Idee: Frühere „Fachschüler“ sollen nicht zwangsläufig Praktiker sein, sondern könnten Spaß und Erfolg in der Wissenschaft finden, „Hochschüler“ hingegen könnten statt zu forschen als Anwender enden. „Wir ermöglichen wie eine X-Form zwei Karriere-Eingänge und zwei Ausgänge mit einer speziell verkoppelten Wechsel-Mitte.“ Das beschreibt sich leichter, als es getan ist. „Wir haben dafür als Preisgeld 500 000 Euro zur Verfügung und entwickeln das Dargestellte innerhalb von fünf
Jahren. Dozenten finden neue Lehrformen, Prüfungskriterien ändern sich.“ Viel bewegt sich an der 20-jährigen BTU, aber Zimmerli setzt auch auf Beharrung. „Ich gehörte der Generation an, die den Professoren die Talare wegriss, heute sehe ich mit Freude allgemeine Lust an Traditionellem.“ Er meint feierliche Zeugnisausgaben ebenso wie Immatrikulationen mit Glanz und Angehörigen. „Bei 2?000 Neuen für uns nicht leicht. Wir übertragen die Feierlichkeit aus dem Audimax in zwei Hörsäle, wir sind ja Techniker.“ Aber auch Philosophen. „Ich bin froh, dass wir an der Karl-Marx-Straße liegen (Eiferer wollten die umbenennen, d.Red). Der Mann war Technik-Wissenschaftler. Im Kapitel 13 in seinem ‘Kapital’ steht: ‘Die Technik selbst ist Revolution’“ Die soziale kommt später. Auch hier?

Auf die Frage, ob Cottbus eine Stadt mit Universität oder wirklich schon Universitätsstadt sei, antwortet Präsident Prof. Walter Zimmerli mit einem Griff unter den Schreibtisch. Dort steht ein Präsent, das ihm OB Frank Szymanski kürzlich zum 65. Geburtstag machte. „Ich finde, wir sind Universitätsstadt. Überall im Bild von Cottbus spüren wir das, eben auch gerade wieder auf dem Stadtfest, aber auch in den Hörsälen der Weiterbildung“

Auf die Frage, ob Cottbus eine Stadt mit Universität oder wirklich schon Universitätsstadt sei, antwortet Präsident Prof. Walter Zimmerli mit einem Griff unter den Schreibtisch. Dort steht ein Präsent, das ihm OB Frank Szymanski kürzlich zum 65. Geburtstag machte. „Ich finde, wir sind Universitätsstadt. Überall im Bild von Cottbus spüren wir das, eben auch gerade wieder auf dem Stadtfest, aber auch in den Hörsälen der Weiterbildung“ Foto: Hnr.

 

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Der BTU-Haushalt
Gesamtvolumen 2009 rund
94 Millionen Euro. Davon 50 Millionen Euro zugewiesene Haushaltmittel des Landes, weitere knapp 27 Millionen sind zweckgebundene Drittmitteleinnahmen. Darüber hinaus erwirtschaftete die
BTU 1,5 Millionen Euro, 0,6
Millionen mehr als geplant.

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