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Bäume fallen für sichere Deiche
Nabu kritisiert Zeitpunkt der Arbeiten / Private Waldbesitzer nutzen Zeitpunkt für Holzernte

Cottbus (ha). Große Aufregung herrscht bei den Naturschützern des Nabu, Ortsverband Cottbus: In der Spreeaue bei Saspow sind Großmaschinen seit Tagen dabei, Bäume auf und am Spreedamm zu fällen. Mehrere hundert Bäume sind bereits gerodet worden, bis zu zehn Meter türmen sich die Kronen-Reste auf. „Wir kritisieren nicht die Schutzmaßnahmen, sondern den Zeitpunkt. Die Brut der seltenen Vögel wie Laubsänger, Höhlenbrüter und Meisen hat längst begonnen“, erregt sich Harald Wilken, Sprecher des Nabu. „Ich hatte ebenfalls Bedenken, weil der Stichtag für solche Arbeiten längst abgelaufen ist, aber die Untere Naturschutzbehörde in der Cottbuser Stadtverwaltung hat uns die
Genehmigung erteilt“, so Wolfgang Genehr vom ausführenden Landesumweltamt. Begründet wird die Genehmigung damit, dass der Wald am Deich zum Ausnahmebestand, und damit zum Waldgebiet erklärt wurde und nicht den Vogelschutzzeiten unterliegt.
Problematisch sei, dass die Deichpflegemaßnahmen, die seit Jahren überfällig sind, auch in Privatwälder hineinreichen. Die Besitzer nutzen offensichtlich die Situation, um Holz zu ernten, so Genehr. Die Beweislage ist jedoch schwierig.

 

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