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Meisterklasse - 34. Turnier der Turnelite in Cottbus
Philipp Boy zeigte sich riesig am Reck

Cottbus. Drei Goldmedaillen in diesem wichtigen Ranglisten-Wettbewerb und Bronze am Boden für die Tübingerin Marie Sophie Hindemann waren die sportliche Ausbeute für die deutschen Turner letztes Wochenende in Cottbus. Mit Blick auf das erst begonnene Wettkampfjahr zeigten sich Aktive und Trainer sehr zufrieden. Die Veranstalter um Turnierdirektor Mirko Wohlfahrt waren euphorisch: 110 Turnerinnen und Turner aus 25 Nationen vor ausverkaufter, begeisterter Halle - was will das Turnerherz mehr.
Gespannte Erwartung begleitete Lokalmatador Pilipp Boy, der sich mit der besten Recknote in das Finale der letzten Acht geturnt hatte. Er zeigte im perfekten Ablauf eine Übung mit höchstem Schwierigkeitsgrad.
Mehrfach brandete Jubel auf, der dem Turner Flügel zu verleihen schien. Er drehte sich dann auch wie von eben diesen getragen über der Reckstange, bekam sie sicher zu fassen für nächste Riesenwellen und abschließende Salti und kam - bestürztes Raunen - unsicher zu Boden, musste hinter sich fassen. Die greifbar nahe Medaille war dahin, jedoch auch der Nachweis erbracht, dass Boys Trainingsrückstand (Grundwehrdienst Bundeswehr) aufgeholt ist und von ihm Siege an den Geräten zu erwarten sind.
Das Traditionsturnier in Cottbus genießt ungebrochen hohes nationales und internationales Ansehen. Auch bei künftig neuen Modalitäten bleibt Cottbus erstklassig. Wie es sich anhört, soll künftig nur noch ein Weltcup-Termin je Land vergeben werden, der dann u.a. wegen der größeren Publikums-Kapazität an Stuttgart fiele. Jedoch brächte die Variante von A- und B-Turnieren ebenfalls Weltspitze in die Lausitz. Ein B-Turnier im zeitigen Frühjahr könnte in Form eines Challanger Cups organisiert sein, bei dem die Turner hinter den Weltbesten sich für die vorderen Plätze qualifizieren, die Top-Athleten aber zugleich ihren aktuellen Stand testen. Das Turnier der Meister Nr. 35 dürfte spannend werden.

Tosender Jubel begleitete Phi-lipp Boys grandiose Übung am Reck - der Patzer im Abgang kostete den Lokalmatador eine Medaille

Eleganz, Konzentration, Perfektion an den Geräten - hier die Griechin Vasiliki Millousi am Schwebebalken Fotos: Heinrich

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