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Windturbinen in den Kiefernwäldern
Landespläne stoßen auf verhaltene Kritik bei Naturschützern / Monitoring gefordert

Region (ha). Das Ziel des Landes, die Anteile des Energieverbrauches bis 2020 mit 20 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen zu decken, verlangt auch neue Wege für Windanlagen. „Ich kann mir vorstellen, dass reine Kiefernwälder auch als Windeignungsgebiete ausgewiesen werden können“,
so Ministerpräsident Matthias Platzeck im Vorfeld der Veröffentlichung des Umweltdatenberichts. „Im Prinzip ist Windkraft eine gute Sache“, reagiert darauf Harald Wilken, Sprecher der NABU-Ortsgruppe Cottbus. „Und ja, es mag Waldgebiete geben, wie beispielsweise den Spremberger Stadtwald, wo bereits Windräder stehen, die geeignet sind. Doch sollte das Land endlich ein wissenschaftliches Monitoring in Auftrag geben, welche Windanlagen wo in welcher Form auf die Natur wirken. Aus eigenen ehrenamtlichen Beobachtungen wissen wir, dass sich Vögel durchaus auf diese Gefahr einstellen. So überfliegt ein Bussard die Rotoren, der Milan bleibt darunter. Auch die kreisrunden Schutzabstände sind unsinnig: So orientieren sich Greifvögel zu Gewässern hin. Die Schutzzonen müssten also den natürlichen Gegebenheiten angepasst, nicht starr festgelegt werden. Die Windkraftanlagen sind keineswegs die Übeltäter Nummer eins für die Natur.“
Aber nicht nur bei neuen Erschließungsgebieten für Windkraftanlagen wollen die Naturschützer stärker aktiv werden. „Nach 20 Jahren sollten alte Anlagen auf Wirkungsgrad und Umweltbelastungen hin untersucht werden. Solche Standorte könnten sicher besser genutzt werden“, so der Umweltschützer. Auch sollte die Genehmigung neuer Windparke nicht überstürzt werden, in wenigen Jahren gebe es eine neue Generation mit deutlich höheren Wirkungsgraden. Begrüßt wird vom Nabu, dass Windanlagen „gebündelt“ werden, so dass das Aufstellen einzelner Anlagen nicht mehr genehmigungsfähig sein wird.



Der Blick über Merzdorf sollte nicht noch weiter „verspargelt“ werden. NABU-Sprecher Harald Wilken fordert eine wissenschaftliche Untersuchung der Windrad-Wirkung Foto: Ha

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