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Neue Leitungen und Beläge für Ströbitz
Ströbitzer Hauptstraße wird ab 2010 schrittweise ausgebaut / Anschluss ans Schmutzwassernetz

Ströbitz (ha). Anwohner, Unternehmer und interessierte Ströbitzer sind am Donnerstag Abend „Auf Wacker“ in erste Planungen zum zeitgleichen Ausbau der Schmutzwasserleitungen und grundhaften Ausbau der Ströbitzer Hauptstraße eingeweiht worden. Der Ausbau der Straße muss gemeinsam mit der Schmutzwasserleitung erfolgen, weil ein anschließendes Ausbessern der rund 120 Jahre alten Straße nicht mehr möglich ist. Ein solches Flicken der Straße mit den vorhandenen Pflastersteinen forderten jedoch einige der Gäste - Hintergrund sind die dann wegfallenden Kostenumlagen auf die Anwohner. Eine solche Flickerei wiesen die Planer entschieden zurück. Der Gipfel jedoch war die Erinnerung eines Ströbitzers an die Worte von Oberbürgermeister Frank Szymanski, der vor einem Jahr zugesagt haben soll, dass sie keine neue Straße bekämen, wenn sie diese nicht wünschen.
Offensichtlich haben Stadt- und Wasserleitungsplaner der LWG auf die Kosten geachtet, um die Anwohner nicht unnötig zu belasten. So soll die Einstufung der Ströbitzer Hauptstraße als Hauptverkehrsstraße möglichst erhalten bleiben, was sich auf den umzulegenden Anteil deutlich auswirkt. Für private Grundstücksinhaber bedeutet dies 20 Prozent der Fahrbahnkosten, 50 Prozent der Wasserleitungskosten sowie 60 Prozent der Kosten für Beleuchtung, Park- und Grünflächen. Diese günstige Einstufung gelte auch für die kleinen Straßen rund um den Nevoigtplatz, der selbst zu einem späteren Zeitpunkt und in enger Absprache mit den Wünschen des Bürgervereins gestaltet werden soll. Durch den Ausbau der Entlastungsstraßen ist langfristig eine Abstufung der Ströbitzer Hauptstraße in „Sammelstraße“ vorgesehen.
Zu den „Sparmaßnahmen“ der Planer gehörte eine möglichst schmale Fahrbahn von 5,50 Metern Breite, die auch für eine Begegnung Lkw und Pkw ausreichend sei und den ansässigen Unternehmen gerecht würde - das wurde von Anwohnern scharf kritisiert. Die Planer nahmen den Wunsch nach einer breiteren Fahrbahn mit, was natürlich zu höheren Umlagekosten führen wird. Und auch der Wunsch nach mehr Parkflächen wird sich auf die Kosten auswirken. Für Entlastung bei Veranstaltungen der Theaterscheune sollen später Flächen auf dem Nevoigtplatz sorgen.
Ein weiterer Streitpunkt waren die angedachten straßenbegleitenden Grünstreifen der bis zu 18 Meter breiten Trasse, die für eine Regenwasserversickerung dringend benötigt werden. Stattdessen wurden kombinierte Flächen zum Versickern, Parken und Ausweichen vorgeschlagen. Auch diese Anregung nahmen die Planer mit.
In drei Stufen soll die rund einen Kilometer lange Verbindung ausgebaut werden, der letzte Abschnitt beginnt 2013.
In folgenden Bürgerversammlungen und in Einzelgesprächen wollen die Planer Details vorstellen und diskutieren.

Bis auf den letzten Platz besetzt war der Bürgersaal „Auf Wacker“ bei der ersten Informationsveranstaltung zum grundhaften Ausbau der völlig maroden Ströbitzer Hauptstraße samt Nebenstraßen. Statt zu erwartender Freude über die seit Jahrzehnten nötige Sanierung, herrscht tiefe Skepsis und Ablehnung bei vielen Ströbitzern Foto: Jens Haberland

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