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„Kohle, Kupfer und Silicium bringen die ganze Region voran“
Spremberg bleibt wichtigster Industriestandort Südbrandenburgs

Mit klarem Auftrag wurde Dr. Klaus-Peter Schulze für acht Jahre als Bürgermeister wiedergewählt. Jens Haberland sprach mit ihm über seine Visionen.
Die wirtschaftliche Entwicklung war für Sie bisher das Wichtigste. Bleibt dies so?
Klaus-Peter SCHULZE:
Ja. Wir sind ein Industriestandort, 64 Prozent aller Jobs sind wertschöpfende Industriearbeitsplätze. Bis zum Ende meiner Amtszeit 2018 will ich die Arbeitslosigkeit unter zehn Prozent senken, das ist realistisch.
Durch den Kupferbergbau...
Ja, auch. Die Erkundungen haben ein deutlich größeres Vorkommen ergeben als vermutet. Damit wird der Kupferbergbau, der frühestens 2015 beginnt, eine große Herausforderung für die gesamte Region - damit meine ich auch Nordost-Sachsen. Denn die dann benötigten Arbeitskräfte können wir aus eigener Kraft nicht decken, es wird einen enormen Zuzug geben. Die rund 700 hochbezahlten Bergbau-Jobs ziehen etwa zwei- bis dreimal so viele Peripherie-Arbeitsplätze nach sich. Ich könnte mir vorstellen, dass dann viele ehemaliger Spremberger zurückkehren.
Und ohne Kupferbergbau?
Ich sehe Schwarze Pumpe weiterhin für den wichtigsten Kohleveredlungsstandort, der an Bedeutung zunehmen wird. Auch die zweite Papiermaschine wird kein Opfer der Krise. Hinzu kommt die Silicium-Industrie, die im April auf sächsischer Seite startet. Auch ohne Kupfer wird Spremberg bis 2015 rund 1?000 zusätzliche Arbeitsplätze bieten, das ist schon vor den Kupferplänen prognostiziert worden und hat Bestand! Im Mai kommen die Wachstumszahlen, aber schon jetzt weiß ich, das wir ein Wirtschaftsplus von 5,2 Prozent haben. Die Zahl der Einpendler wächst stetig.
Da haben Sie ja auch mehr Geld für Lebensqualität...
Wir haben sehr gut vorgesorgt. Jetzt erwarte ich zwei schwierige Jahre, da wir keine Schlüsselzuweisungen mehr bekommen. Danach kommen wir wieder in ruhigeres Fahrwasser. Dieses Jahr sanieren wir die letzte Schule, zwei Kitas noch, dann haben wir alles auf dem neuesten Stand! Allein 4,4 Millionen Euro sind in die Feuerwehr geflossen. Über 15 Millionen Euro Schulden haben wir abgebaut.
Ist Tourismus kein Thema?
Doch durchaus, wir erstellen bis 2011 ein Marketingkonzept. Doch wir werden keine Tourismushochburg, das steht fest.
Vielen Dank.

Bürgermeister Dr. Klaus-Peter Schulze sieht Spremberg als wachsende Industriemetropole Fotos: Jens Haberland

Eine Bohrprobe mit Kupfer-Ader. Der südbrandenburger Flöz ist deutlich größer als vermutet und daher eine große Chance für die Region

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