aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Neujahrstreffen geben optimistische
Wirtschaftsausblicke
Gastronomen kritisieren 7 Prozent-Diskussion / Peitz auf alten Herrscherspuren /
Kolkwitz setzt auf innovative Ansiedlungen

Region (ha). Mit Kabarett des Cottbuser Duos „Weiberkram“ lockerten sich die Gastronomen der Region beim DEHOGA Neujahrsempfang in Burg auf, doch die brennenden Themen wurden angeregt diskutiert. Dazu gehören unerhörte Auswüchse der GEMA, die einen bis zu 30-fachen Betrag von den Veranstaltern fordert als in Österreich. Und auch die Mehrwertsteuer muss für den Gastronomiebereich runter, nicht für Betten, fordert Olaf Schöpe, Präsidiumsmitglied der DEHOGA Brandenburg. „Es kann nicht sein, dass in den Medien derart negativ über unsere seit langem überfälligen Forderungen berichtet wird“, klagt er. Der geringere Steuersatz würde rund eine Milliarde Euro kosten, „doch der größte Teil kommt dem Land wieder zugute, denn mit dem Geld wird investiert, Arbeitsplätze geschaffen.“ In allen europäischen Ländern genießen die Gastronomen gesenkte Steuersätze, nur in Deutschland und Dänemark nicht. „Einerseits sollen wir uns nach Europa hin öffnen, andererseits sorgen solche Rahmenbedingungen für eine Wettbewerbsverzerrung“, so der Betreiber des Waldhotels Cottbus. Es wurde nicht nur kritisiert. Der Branche erging es im Zuge der Wirtschaftskrise verhältnismäßig gut. In Cottbus konnten die Beherbergungsbetriebe sogar ein Plus von zwei Prozent verbuchen. Voran geht die touristische Entwicklung und Vernetzung. Und die Qualität steigt. Kontrollen und die 2007 eingeführte „Brandenburger Gastlichkeit“ wirken, so der frisch ausgebildete „Coach für Qualität“.

 

 

 

 

 


Peitz investiert in alte Bausubstanz

In der rauchigen Hochofenhalle des Peitzer Eisenhüttenmuseums blickten Bürgermeister Bernd Schulze und Amtsdirektorin Elvira Hölzner auf ein investitionsstarkes Jahr zurück. Vor allem der Brand- und Katastrophenschutz sowie Bildungseinrichtungen profitierten von Fördergeldern. Mehrere private Investoren wurden geehrt, die alte Bausubstanz zu Vorzeigehäusern sanierten. Für das ab 1976 aufgebaute Gesundheitswesen in der Stadt wurde MR Dr. Friedrich Bange geehrt, Reinhardt Schmidt für sein Engagement der Tennisabteilung im TSV 1861, Manfred Kießling für den aktiven Verein der Brieftaubenfreunde sowie Reinhard Schotta vom Männerchor Peitz.
Vor der Stadt steht ein Jahr voller Jubiläen unter anderem in Drewitz, Grötsch und der Festung. Investitionen gehen weiter. So wird die ehemalige Schule Jahnplatz zum Begegnungshaus umgebaut, Sport-hallen werden in Jänschwalde Ost und der Mosaik-Schule saniert.

 

 

 

 


Kolkwitz bietet Platz für innovative Ideen
Zum zweiten Mal war das Kolkwitz-Center prall gefüllt mit Unternehmern der Großgemeinde. Im Jahresresümee schilderte Amtsdirektor Fritz Handrow die wichtigsten Investitionen, die in allen Bereichen erfolgte, aber längst nicht abgeschlossen sind. Und er mahnte erneut, mit Forderungen auf dem Teppich zu bleiben, denn die Rücklagen sind weitestgehend aufgebraucht, Fördergelder fließen künftig spärlicher. Trotzdem werde in diesem Jahr mehr investiert, da Konjunkturgelder mit größtmöglichen Effekten eingesetzt werden. Hinzu kommt die Sanierung der Infrastruktur vor allem in Hänchen, Eichow und Kolkwitz selbst.
Er lobte das zunehmende Engagement von Jugendlichen in ihren Gemeinden. Und auch das Bündnis für Familie meldet größeren Zulauf. Für dieses Jahr ist das oberste Ziel, die Oberschule wieder zu eröffnen, dann mit einer angegliederten berufspraktischen Ausbildung. Die beste Ausbildungsfirma im Kammerbezirk MFT hat bereits zugesagt, beim Aufbau zu helfen. Handrow appellierte an die Unternehmer sich anzuschließen. Herbe Kritik schickte er Richtung Bildungsministerium, da er seit Oktober keine Antwort auf ein Schreiben zur Wiedereröffnung der Oberschule erhielt.
Unakzeptabel ist die fehlende Breitbandversorgung vor allem in den Ortsteilen, die Investoren abschrecke, so Handrow.
Beste Bedingungen dafür gibt es nun in der Pyramide, die mit der I.T.R (Innovation, Technologie, Forschung) einen neuen Eigentümer gefunden hat. Zehn Firmen gibt es bereits, Platz für innovative Unternehmen ist noch reichlich vorhanden. Büro, Fertigungs- und Lagerräume, Montagehallen - alles ist auf dem neuesten Stand. Vermarktet wird die Pyramide von der Wirtschaftsförderung, wirbt Fritz Handrow.

 

 

 

 

Rechts: Olaf Schöpe wirbt um Gleichbehandlung auf Europa-Ebene

Unten: Der DEHOGA-Kreisverband Cottbus Stadt & Land (Deutscher Hotel- und Gaststättenverband) hatte am Donnerstag zum Neujahrsempfang in das „Spree Balance“ nach Burg geladen. Gastronomen und Hoteliers hatten viel zu diskutieren, vor allem eine sinnvolle Einführung eines niedrigeren Mehrwertsteuersatzes von 7 Prozent. Hier in der Runde: Kornelia Becker (Tiefkühlgroßhandel Burg), Steffi Buchan (Hafenstübchen), Ursula Richter (Hafeneck Burg), Gisela Herzog (Glücksbrunnen Gulben), Ernst Blaeske (Tourismusverein Burg) und Siglinde Müller (Zur Linde Zahsow) (v.l.)


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Keinen undankbaren 4. Platz erreichte Peitz beim enviaM-Städtewettbewerb. Simone Erb (l., enviaM) überreichte Bürgermeister Bernd Schulze und Amtsdirektorin Elvira Hölzer einen Scheck über 5300 Euro für mehr Fitness.

Rechts: Mit Feuerwerk wurde die Büste des Johann von Küstrin enthüllt. Zur Wieder-eröffnung der Festung wird eine Wander-ausstellung über den vielschichtigen Herrscher nach Peitz kommen, die zuerst in Polen zu sehen sein wird
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Allein 10 Millionen Salzstangen werden täglich in Krieschow hergestellt, das war selbst für Autohaus-Unternehmer Ingo und Susan Chmell (v.r.) neu. Spreeback-chef Joachim Lang erklärte, warum es so viele Marken gibt, aber nirgends Spreeback draufsteht. Li.: Gemeindevorsitzender Hans-Georg Zubiks

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