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Planeten-Projektor ist reif fürs Museum
Vielleicht letzte Jahreswartung für alte Technik Entscheidung über Fördergelder im März


Das Cottbuser Planetarium könnte wieder Vorreiter für die Region werden: In das damals erstes Planetarium der DDR soll nun modernste Projektionstechnik eingebaut werden. Derzeit wird die alte Technik aufwändig gewartet

Cottbus (ha). Mit der gleichen Sorgfalt wie jedes Jahr warten derzeit die längst versierten Mitglieder des Fördervereins den 35 Jahre alten Zeiss-Projektor, der damals von der Stadt direkt auf der Messe günstig gekauft wurde. Inzwischen wurde der echte Oldtimer mit zahlreicher analoger und digitaler Technik erweitert, doch die Grenzen der Darstellungsmöglichkeiten bleiben eng. „Wenn die EU-Fördergelder kommen, können wir mit der neuen Technik räumliche Bewegungen über die gesamte Kuppel darstellen“, freut sich Vorstandschef Peter Rahmfeld. Der tonnenschwere Projektor, der bis ins Kellergeschoss reicht, wird ausgebaut, sämtliche Bestuhlung wird erneuert und sichelmondförmig angeordnet, um eine Hauptsichtrichtung zu definieren. Die Kuppel selbst soll für die neue Projektionstechnik nicht verändert werden. Drei verschiedene Systeme kommen infrage, welches letztendlich ausgewählt wird, hängt auch vom Kaufpreis ab.
„Eine Herausforderung wird die künftige Zweisprachigkeit“, sieht Gerd Thiele in die Sterne. Denn dann soll es nicht nur Programme über den Weltraum geben, sondern können auch für deutsche und polnische Studenten als 3D-Projektionen für Diplomarbeiten und Fachvorträge dienen. „Das wird eine ganz neue Zusammenarbeit zwischen Planetarium, Hochschule Lausitz, BTU und Hochschule Zielona Gora.“ Und auch für die populärwissenschaftlichen Programme rechnet Gerd Thiele mit vielen polnischen Gästen, denn dieses Planetarium ist dann über die Grenze hinaus einzigartig.




Oben: Der Geschäftsführer des Fördervereins Gerd Thiele (r.) hält engen Kontakt zu anderen Planetarien, hier im Gespräch mit Werner Kirpal, der das kleine Planetarium in Senftenberg direkt neben der Hochschule Lausitz leitet.
Unten: Hinter dem Technik-Tresen sieht’s aus wie im Museum. Doch der Förderverein hat längst auch digitale Elemente in das historische Projektionssystem integriert. Vorstandschef Peter Rahmfeld wünscht sich, die Projektortechnik nach dem Ausbau dauerhaft öffentlich auszustellen
Fotos: J. Ha.

Ein Anblick, den jeder kennt:
Der Zeiss-Projektor, bestückt mit unzähligen Mini-Projektoren wird seit Jahrzehnten gehegt und gepflegt, denn Ersatzteile sind nicht mehr zu bekommen. Die Speziallampen sind sündhaft teuer

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