aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

„Bekunstung“ im Mai
Reinhard Drogla möchte mit dem Stadtforum Erich Kästner ehren /
Gute Puppenspiel-Zukunft

Cottbus (h). Solche Wortschöpfungen streut er diebisch grinsend aus. Der Regisseur und Theaterleiter Reinhard Drogla liebt bildhafte Sprache, auch wenn sie mal knirscht, wie die Kranseile auf seiner Baustelle. Die will er im Mai erstmals „bekunsten“. Bis dahin, hofft er, ist der Bau seines Kinder- und Jugendtheaters in der nördlichen Bahnhofstraße so weit voran gekommen, dass zwischen Handwerkern schon mal Dramatik möglich wird und Ungeduldige ein Gefühl für Entstehendes entwickeln können.
Er selbst steckt ganz tief in künftigen Szenarien, sieht den Platz mit Stadthaus und Theater schon fertig. „Den würde ich dann gern Erich-Kästner-Platz nennen“, erzählt er und hofft dafür auf Mehrheiten. Der Dichter habe nicht nur das „Fliegende Klassenzimmer“ und die „Dedektive“ geschrieben, sondern „wir verdanken ihm das deutsche Konzept für Kindertheater.“ Er fühlt sich dem Dichter sinnesverwandt. Ein Kästner-Zitat wird im Theaterfoyer hängen: „Aus den Steinen, die man dir in den Weg legt, lässt sich ein schönes Haus bauen.“
Derartige Steine seien allenthalben beräumt, sagt der Theatermann. Das Kulturministerium des Landes habe das Projekt von Beginn an positiv begleitet. Jetzt, unter der Cottbuserin Martina Münch als Nachfolgerin von Johanne Wanka, sei da Kontinuität zu erwarten.
Besonders freut sich Reinhard Drogla, dass sein „piccolo“ ganz in Harmonie mit der Puppenbühne verschmolzen ist. „Regenbogen“ spielt zur Zeit fast pausenlos im Theater an der Klosterkirche. „Wir haben uns inzwischen alle mit Puppenspiel befasst und verstehen schon ein bisschen davon“, sagt er. „Karin Heim wird uns nicht ganz verlassen, wenn sie in Pension geht“, erklärt er. Ein moderater Übergang wurde besprochen und über Nachfolge gemeinsam nachgedacht. Die Spur der Puppenjahrzehnte wird bleiben.



Künftiges Stadthaus in der Bahnhofstraße. Rechts davon entsteht das neue „piccolo“. Der Platz vor beiden Objekten könnten ein „Erich-Kästner-Forum“ sein



Stadtverordnetenvorsteher Reinhard Drogla (SPD) und Fraktionskollegin Martina Münch, die inzwischen Brandenburgs Kulurministerium vorsteht. „Von dort hatte unser Projekt von Anfang an Unterstützung“, sagt der Theaterleiter

zurück...