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Forschungsinstitut für Cottbus verzögert sich
CDU und FDP befürchten Verzögerungstaktik

Cottbus/Potsdam (ha). Der Weg zu einem neuartigen Forschungsinstitut in Cottbus zur nachhaltigen und sicheren Rohstoffversorgung in Deutschland und Europa, so wie es im Koalitionspapier der Bundesregierung für die neuen Bundesländer vereinbart wurde, hat sich in der vergangenen Woche im Brandenburger Landtag verlängert. Ein von der CDU und FDP in den Landtag eingebrachter Antrag, der die schnelle Erstellung eines Konzeptes für ein solches Forschungsinstitut vorsah, wurde von der Mehrheit aus SPD und LINKE in die Ausschüsse verwiesen. Die Grünen lehnen ein solches Institut grundsätzlich ab, weil sie darin eine Förderung der Braunkohle-Energiepolitik sehen. „Die Gremien tagen aber erst im Dezember und Januar, das ist wertvolle Zeit, die dadurch verloren geht“, bedauert Prof. Dr. Michael Schierack (CDU). „Denn neben Brandenburg sind auch Sachsen und Sachsen-Anhalt in der Spur, ein solches Forschungsinstitut in ihre Bundesländer zu holen. Hier geht es um wichtige Bundesgelder für Bildung und Forschung und einen echten Standortvorteil“, so der Landtagsabgeordnete. Er sieht Cottbus als idealen Standort und weiß mit Oberbürgermeister Frank Szymanski einen SPD-Politiker als vehementen Verfechter der Idee hinter sich. Szymanski hatte den neuen Wirtschaftsminister Ralf Christoffers (LINKE) bei dessen Antrittsbesuch vor zwei Wochen bereits um Unterstützung gebeten. „Ein solches Institut würde eine perfekte Ergänzung zur vorhandenen Infrastruktur im energetischen Bereich sein“, so Schierack weiter. „Wir haben in Cottbus die BTU, das Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe und in der Region die LMBV. Außerdem könnte zusätzlich oder integriert ein Zentrum für Geothermie und CCS-Technik entstehen, so wie es der Brandenburger Koalitionsvertrag vorsieht. Es kommt nun auf ein substanziell gutes Konzept mit gebotener Dringlichkeit an. Hier ist das Wissenschaftsministerium ohne Verzögerung in der Pflicht!“
Selbst die Fläche stünde für ein Forschungsinstitut bereit: Anschließend an den BTU-Campus gebe es reichlich Kapazitäten auf einem Teil des TIP (Technologie und Industriepark). „Hier kann ein solches Institut auch eine große Magnetwirkung für neu ansiedelndes Gewerbe haben“, plant Frank Szymanski in die Zukunft. Derzeit gebe es zahlreiche Gespräche mit Unternehmen, die sich hier ansiedeln oder expandieren wollen. Genaueres werde aber erst nach den Vertragsunterzeichnungen bekannt gegeben, so der Oberbürgermeister.

 

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