aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Wahres Ausmaß für verseuchtes Wasser unter Cottbus bekannt
Betroffene schon im August benachrichtigt

Cottbus (ha). Seit 1999 wird an der Sanierung der Altlasten des ehemaligen Potsdamer Chemiehandels in der Parzellenstraße 15 gearbeitet, doch erst in diesem Sommer wurde nach umfangreichen und aufwändigen Untersuchungen mit über 70 Bohrungen sowie Untersuchungen von Gartenfrüchten das wahre Ausmaß bekannt: Gut drei Kilometer lang zieht sich die Spur des mit Lösungsmitteln verseuchten Grundwassers. „Die Daten haben unsere schlimmsten Befürchtungen übertroffen“, so Thomas Bergner, Fachbereichsleiter Umwelt der Stadt. „Wir haben nach Bekanntwerden sofort reagiert und allen Betroffenen in dem Gebiet eine Nutzung des Grundwassers untersagt.“ Besonders betroffen sind die zwei Kleingartenanlagen „Aufbau“ und „Am Landgraben“. Hier droht nun ein Austrocknen der Gärten, weil es noch keinen Trinkwasseranschluss gibt. Eine Lösung dafür gibt es noch nicht. Haken ist vor allem das Geld. Denn solche Kosten dürfen nicht von den Landesgeldern gedeckt werden, die Stadt hat dafür kein Geld. „Glücklicherweise sind wir in die Landesförderung für die Sanierung solcher Schäden gekommen“, so Bergner. Über sieben Millionen Euro, davon 800 000 Euro aus der Stadtkasse, sind bereits investiert worden. Bis 2023 werden wahrscheinlich 15 Millionen Euro benötigt. Von rund 80 Tonnen Gift wurden bis jetzt fast 7 Tonnen aus der Erde geholt.
„Das Trinkwasser ist auf keinen Fall von der Grundwasserbelastung betroffen“, nimmt Thomas Bergner eventuellen Gerüchten den Wind aus dem Segel.

Von der Parzellenstraße (re.) bis nach Ströbitz reicht die Spur der Verseuchung. Das helle Gelb markiert ein Überschreiten des Grenzwertes, zwei Stufen dunkler bereits das 100-fache des Wertes. Grün sind die Kleingartenanlagen markiert

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