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In Branitz: Puschkin trifft Goethe
Alexander Puschkins Ururenkelin Clotilde von Rintelen zu Gast in Schloss Russisch-Deutsches Kulturforum und die Stiftung bieten Genuss-Abend

Am 10. Oktober besucht Clotilde von Rintelen, Ururenkelin Alexander Puschkins und Urenkelin von Kaiser Alexander II., Schloss Branitz. Die Nachfahrin des Schöpfers der russischen Literatursprache ist Gast einer gemeinsamen Veranstaltung des Russisch-Deutschen Kulturforums und der Stiftung Schloss und Park Branitz.
2009 ist das Jahr „unrunder“ Jubiläen zweier Dichterfürsten: Die literarische Welt begeht den 260.Geburtstag Goethes und den 210. Geburtstag Puschkins. Beide trafen einander nie, wussten aber vom Schaffen des anderen. Goethe betrat den literarischen Olymp 50 Jahre vor Puschkin. Goethe erreichte ein hohes Alter; reiste viel und litt niemals Not; Puschkin fiel mit 37 Jahren im Duell. Sein Leben war stets ein Kampf um die materielle Existenz.
Goethe kannte Puschkins Werke in deutscher Übersetzung. Als Zeichen seiner Wertschätzung übermittelte der greise Dichter dem jungen Puschkin seine Schreibfeder. Puschkin bewahrte sie wie eine Reliquie in einem Saffianlederetui mit der Aufschrift „Goethes Feder“.
Mitglieder des russisch-deutschen Kulturvereins nennen ihren literarisch-musikalischen Abend: „Verliebter Herzen Beben“. Vorgestellt werden die Briefwechsel der Dichter mit ihren Frauen, also mit Christiane Vulpius und Natalie Gonscharowa.
Im musikalischen Teil erklingt unter anderem die Romanze „Die Nachtigall“, mit der die Pücklerfreundin Henriette Sontag auch das Sankt Petersburger Publikum begeisterte. Der Text der Romanze des Komponisten Alexander Aljabjew stammt von Puschkins Lyzeumskameraden Anton Delwig. Henriette Sontag begegnete in den Salons der russischen Hauptstadt auch Puschkins Frau.
Im Cafe der Fantasie treffen Goethe und Puschkin nun also doch zusammen. Literatur- und Musikfreunde sind am Samstag, den 10. Oktober, 18 Uhr, eingeladen, dies im Besucherzentrum der Gutsökonomie zu erleben. Die beiden Dichter waren auch Gourmets. Zum abendlichen Ausklang werden die Lieblingsspeisen der Poeten angeboten. Der Eintritt kostet an der Abendkasse 10 Euro, ermäßigt 8 Euro, im Vorverkauf im Besucherzentrum Branitz 8 Euro, ermäßigt 6 Euro.

Puschkin, Selbstbildnis, 1821

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