aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Grenzstädte erinnern an 70 Jahre Frieden
Gedenkfeier an Langen Brücke in Forst und auf Brücke Guben-Gubin /
Rosen treiben in der Neiße

Forst/Guben (nk/U.S.). Gemeinsam mit ihren polnischen Nachbarn aus Brody und Gubin haben Forster und Gubener am Dienstag dem Weltfriedenstag gedacht. Bundestagsabgeordneten Steffen Reiche eröffnete die Gedenkfeiern in Forst mit den Worten: „Wer erinnert, der hält Versöhnung wach.“ Seit fünf Jahren gedenken die Schüler des Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasiums in Forst mit dieser festen Tradition an den Überfall der Wehrmacht in Polen. Kazimierz ­Pañtak, stellvertretender Vorsitzender des Landtages der Woiwodschaft Lubuski, erinnerte daran, dass während des Zweiten Weltkrieges rund 40 Millionen Menschen gestorben sind, davon waren allein 6 Millionen Polen. Ergreifend waren die Reden zweier Schüler aus Forst und Brody. Schülerin Justyna Wójcik: „Der Krieg ist eine Zeit der Menschlichkeitsprobe, und diese wurde trotz schwerster Lage bestanden.“ Im Anschluss an die Reden und die Liedern des Forster Schulchores sowie die Gedichtrezitationen warfen die Schüler weiße und rote Rosen in die Neiße. In Guben hatte Jürg Montalta anlässlich des Weltfriedenstages zum 10. Hörkreis der IBA mit polnischen und deutschen Bürgern in die Ruine der Stadt- und Hauptkirche eingeladen. Zu den Teilnehmern zählte der Bundestagsabgeordnete Steffen Reiche und der Gubiner Bürgermeister Bartlomiej Bartczak. An diesem Tag wurden von der Polin Leokadia Firlej insbesondere deutsche Teilnehmer aufgefordert, von ihren Gefühlen und alltäglichen Gedanken polnischen Bürgern gegenüber zu berichten. Vor der Stadt- und Hauptkirche fand am Abend durch kirchliche Würdenträger und drei Chöre beider Städte ein Friedensgebet statt. Dabei schickten die Teilnehmer Luftballons mit persönlichen Wünschen in den Himmel.

„Mein Wunsch wäre es, die Lange Brücke als Symbol der Verbindung wieder aufzubauen“, äußerte Kazimierz Pañtak eine Zukunftsvision, stellvertretender Vorsitzender des Landtages der Woiwodschaft Lubuski Foto: nk

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