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„Wir dürfen uns nicht auf den Kolkwitzer
Lorbeeren ausruhen“
Kreistagsabgeordneter Andreas Petzold (SPD) kandidiert als Bürgermeister der
Großgemeinde

In der Großgemeinde Kolkwitz wird am 27. September auch der Bürgermeister gewählt. Neben Amtsinhaber Fritz Handrow (CDU) stellt sich der derzeitige Kreistagsabgeordnete Andreas Petzold (SPD). Die GRÜNE Heimatzeitung sprach mit ihm über seine Intentionen.
Was bringt Sie dazu, für das Amt zu kandidieren?
A. Petzold: Ich möchte etwas bewegen, voranbringen. Das habe ich seit Beginn meiner Lehrertätigkeit getan, damals und jetzt als Gemeindevertreter sowie auch derzeit im Kreis.
Im Kreistag können Sie doch eine Menge bewegen?
Das ist richtig. Aber als Kreistagsabgeordneter kann ich nicht Kolkwitzer Belange verändern.
Sie sind 1976 als Lehrer nach Kolkwitz gezogen. Hat sich seitdem zu wenig in Ihrer neuen Heimat getan?
Nein, ganz im Gegenteil. Der Ort hat sich rasant und zukunftsorientiert entwickelt und das in sehr entscheidungsfreudiger Art und Weise ohne Zank und Streit. Auch die private Wirtschaftsförderung arbeitete und arbeitet sehr professionell.
Aber?
Seit der Öffnung der Grenzen nach Osten haben sich die Rahmenbedingungen für die Unternehmen geändert. Darauf wird von Amtes wegen nicht reagiert. Ansiedlungen sind fast gänzlich eingeschlafen, bestehende Unternehmen werden nicht gepflegt - das ist besonders schlimm, denn sie sind die finanzielle Stütze der Gemeinde. Wir dürfen uns nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen.
Was muss nun aus Ihrer Sicht Dringendes getan werden?
Wir sollten weiterhin auf die private Wirtschaftsförderung setzen, dann muss aber klar sein, dass diese nicht zum Nulltarif zu haben ist. Projekte wie die leerstehende Kaufhalle können von ihnen besser und effektiver gelöst werden. Weiterhin müssen wir endlich angefangene Bau- und Sanierungsprojekte zu Ende bringen.
Übersteigt das nicht die finanziellen Möglichkeiten?
Die Gemeinde ist nicht reich, aber es geht ihr auch nicht schlecht. Es kann nicht sein, dass nur das Dach erneuert wird, Fassade und Inneneinrichtung bleiben jahrelang liegen. Deshalb ist es aus meiner Sicht falsch, in einer wirtschaftlich schwierigen Zeit einen Restkredit von 1,5 Mio. Euro abzulösen. So wie vom Bürgermeister vorgesehen. Dieses Geld muss durch weitere Aufträge für die Unternehmen in den Wirtschaftskreislauf gelangen.
Für die neue Oberschule?
Noch ist es die Grundschule. Dort ist baulich schon sehr viel getan. Aber ich werde alles dafür tun, hier 2010 wieder eine Oberschule zu eröffnen. Der Bürgermeister ist in der Gemeindevertretung bereits einstimmig beauftragt worden, dies vorzubereiten.
Wie sehen Sie den Technologie- und Industriepark zwischen Cottbus und Kolkwitz?
Es ist für die Region wichtig, dass sich der Park entwickelt. Allerdings werde ich kämpfen, dass der Wald bei Zahsow nicht gerodet wird, um emissionsstarke Industrie ansiedeln zu können. Das ist derzeit vorgesehen. Stattdessen sollte der teure und sinnlose Flugplatz aufgegeben werden.
Vielen Dank.

Die seit Jahren leerstehende ehemalige Kaufhalle ist ein Paradebeispiel für überfällige Unterstützung der Wirtschaftsförderer, so Andreas Petzold. In der Großgemeinde gibt es zu viele Baustellen, aber keine wird zum Ende geführt Foto: Jens Haberland

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