aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Abschied vom Bau-Doktor
Mit einem Kolloquium an der BTU Cottbus verabschiedete sich
nach 39 Jahren Dr. Dietmar Groß

Cottbus (h). 40 Jahre betriebsärztliche Betreuung von Bauarbeitern im früheren Bezirk Cottbus, eingeschlossen die gesundheitliche Betreuung der Angehörigen der Hochschule und späteren Technischen Universität - das ist ein langes, sys-temübergreifendes Kapitel, in dem hoch anerkannte Arbeit geleistet worden ist. Sie war praktisches Wirken und immer zugleich auch Forschung. Wie gelingt es, Menschen bei hoher Leistungsanforderung gesund zu erhalten? Das bleibt bis heute eine wichtige Frage für Arbeitgeber im Bauhandwerk, die ungern eine Fachkraft in frühen Ruhestand schicken.
Dr. Dietmar Groß hat auf diesem Gebiet sein Lebenswerk abgeliefert. Nach 39 Arbeitsjahren an der Spitze der Cottbuser Bauarbeiter-Betriebsärzte hat er sich diese Woche mit einem Kolloquium aus dem Berufsalltag verabschiedet. Im Rückblick wirkten die Anfänge verklärt. Allein im Wohnungsbaukombinat gab es 7 500 Beschäftigte. Der „Arbeitshygienischen Leiststelle“ stand eine 3-Raum-Wohnung in der Kahrener Straße zur Verfügung - ohne Telefon, ohne Schreibmaschine, ohne Computer sowieso.
Abgeliefert wurden Pionierleistungen - auch aus heutiger Bewertung. „1973 konnte ich unseren Hochschulrektor Professor Präßler zu 5,5 Millionen Mark Investition für eine Bauarbeiter-Poliklinik überreden“, erzählte Dr. Groß; 1979 wurde die eingeweiht.
Dies und auch den Übergang zum Arbeitsmedizinischen Dienst der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft hat der „Bau-Doktor“, der für sein einzigartiges Engagement schon 2005 das Bundesverdienstkreuz erhielt, in mehreren Chroniken sorgsam dokumentiert.
Er wird der Hochschule und der Medizin nicht fernbleiben als Ruheständler, war zu hören, ebenso wie er im Cottbuser gesellschaftlichen Leben wie zu Premieren und Bällen sicher allgegenwärtig bleibt.



Betrachten Carl Zeiss Geräte zur Messung der numerischen Staubkonzentration aus den 1970er Jahren: der Cottbuser Bildungsdezernent Berndt Weiße, Gastgeber MR Dr. Dietmar Groß und BTU-Präsident Prof. Dr. Walther Ch. Zimmerli (v.l.n.r.)
Foto: Heinrich

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