aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

In Linienspielen organisieren sich Flächen
Horst Ring hat Schulen, Kindergärten, Schwimmhallen,
Krankenhäuser belebt - vieles fehlt

Der Cottbuser Maler Horst Ring hat wohl immer viel gearbeitet und sich auch durch einige herbe Rückschläge die Laune nicht vermiesen lassen. Das vermittelt die Personalausstellung seit letzter Woche im Stadtmuseum.
Viele neue Arbeiten, meist quadratische Formate, sind in jüngerer Zeit entstanden. Abstrakt, launig, hintersinnig. „Linienspiele“ haben es dem Salzwedeler angetan, seit er mit dem Griffel auf der Schiefertafel kratzte. Ohne abzusetzen in einem Zug ein Gesicht zeichnen - das geht. „Und aus solchen Spielen organisieren sich Flächen“. Sie schmücken jetzt die Wände des Stadtmuseums.
Einst schmückte Horst Ring viel mehr Wände als heute in der Stadt. Der große Krebs in der Görlitzer Straße ist abgerissen, das Wandbild in der Berliner Straße zugebaut, der Spinnenbrunnen in der Promenade konserviert. „Von 18 architekturbezogenen Arbeiten in Cottbus sind 12 zerstört“, rechnet der Künstler vor. Stadtumbau-Schläge für ihn, aber keine K.O.-Schläge, weil neue Aufträge und Wettbewerbspreise kamen: Sparkasse Cottbus, Büro in Hamburg, „Windharfe“ im Konservatorium und anderes.
Horst Ring hat sich in den Jahrzehnten in verschiedensten Techniken versucht, auch in baugeeigneten Materialien wie Glas, Metall, Keramik. Aber immer wieder reduziert sich seine Inspiration auf die Linie, der Flächen und dann Farben folgen. Eine schöne Entdeckung im Stadtmuseum. h.



Wie Horst Rings „organisierende Linien“ stiftet die Gruppe „Folkswirtschaft“ aus Potsdam vor den Bildern beschwingte Stimmung



Im September wird Horst Ring 70. Mehr als 40 Lebensjahre lang wirkte er in Cottbus. Neue Arbeiten und Erinnerungen an vergangene zeigt jetzt das Stadtmuseum

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