aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

2009: Der Radler-Horizont rückt weiter.
Fachleute erwarten das Jahr des E-Bikes


Mit wohltuender Kraftverstärkung haben es diese Tourenradler von der Lausitz bis an die Ostsee geschaft. Von bisher 40 Tageskilometern haben sie ihr Limit ohne Ermüdungsgefahr
auf 70 km erhöht, und es blieb ihnen Kraft und Zeit, unterwegs Dorfmuseen zu besichtigen


Radler erfahren die Welt. Und sie erfahren dabei, was sie bewegt, diese Welt. Auch wie sich ein E-Bike bewegt, können sie erfahren. Zunächst einmal hier im Text und dann auch bei einem Test
im wortwörtlichen Sinne. Gute Fachhändler stellen ihr Modell einem tatsächlich am Kauf interessierten Kunden gern zur Probefahrt zur Verfügung. Falls nicht, wechseln Sie gleich den Händler.
Warum E-Bike?
Muskelprotzende Pedalritter rümpfen die Nase beim Thema E-Bike. Wer Leistungskilometer schruppt, hat da sicher recht. Das motorverstärkte Fahrrad hat vor allem zwei Anwendungsvorteile:
1. Wer regelmäßig mit dem Rad ins Büro fährt, kann das mit dem E-Bike auch bei warmen Wetterlagen, ohne den Rest des Tages verschwitzt rumsitzen zu müssen. Ein gutes Gefühl!
2. Wer auf Radtouren Kultur, Landschaft, Lebensweisen, Geschichte entdecken will und das Nahe nun schon gut kennt, erweitert seinen Aktionsradius gewaltig und gewinnt viele Stunden für Besichtigungen,
gelassene Foto- oder Video-Halts und so weiter. Die Radfreizeit wird reicher.
Etwa zu schnell?
Es gibt sie, die rasende Überraschung! Die Speed-Pedelecs (Speed heißt englisch schnell, Pedelec ist ein Kunstwort aus pedal und electric) erreichen 45 Stundenkilometer und sind helmpflichtig. Sie bringen 1000 Watt zusätzlich auf die Kette.
Die mäßigere, für umsichtige Tourenradler zu empfehlende Variante kommt mit 250 Watt aus. Die Vorschriften sind da genau. Der Motor darf, wenn der Radfahrer nicht tritt, nur auf Schrittgeschwindigkeit (etwa 6 km/h) beschleunigen, bei kräftigem Treten regelt er sogar ab und verstärkt die Kraft nur bis zu 25 km/h. Ohne diese Technik ist ein genießender Radwanderer etwa zwischen 16 bis 20 km/h unterwegs.
Wie weit reicht’s?
Strom ist im Büro oder unterwegs am Nachtquartier immer leicht „nachzutanken“. Drei bis vier Stunden Ladezeit geben die Hersteller für die modernen Akkus an. Bei den Reichweiten sind Übertreibungen fehl am Platze. 40 Kilometer sollte der stille Kraftspender schaffen, aber man muss ihn ja sowieso nicht permanent zuschalten.
Welche Modelle?
Das ist die Kardinalfrage. Als Endkunde ist jeder von uns der Vorauswahl des Händlers ausgeliefert. Mit wem hat der Verträge? Auf welche Technik setzt er? Hier beginnt - wie bei jedem anderen Rad auch - die berühmte Vertrauensfrage.
Fakt ist, dass alle großen deutschen und ausländischen Hersteller eine erstaunliche elektrische Vielfalt anbieten. Dabei hat aber der Händler beträchtlichen Einfluss auf das wirkliche Endprodukt, denn er kann mit seinem PC-Programm unser Rad wunschgerecht zusammenbauen. Zwingen wir ihn, unter 1400 Euro zu bleiben, wird er das können, ohne seinen Gewinn deutlich zu verringern - er kombiniert ein flottes Holland-Rad mit in China gefertigtem Kaltgerätestecker - wer weiß das schon. Vertrauen ist alles, aber eben unterfüttert mit entsprechender Finanzkraft. Wer ein gutes E-Bike will, hat mit 2 000 oder 3 000 Euro nicht überzahlt.
Wir sollten als Radler beim Bewährten bleiben und uns Erkenntnisse erfahren. Viel Spaß!

Für Tourenradler bricht ein neues Zeitalter an: Das E-Bike, das Fahrrad, das unsere Tretkraft per Elektromotor intelligent verstärkt, ist endlich erwachsen und wirklich brauchbar geworden. Allerdings: Wie bei allen Produkten im überquellenden Markt, hat Freude nur lange, wer auf fachlichen Rat hört. Was ist wichtig? - Wir haben einiges zusammengetragen. von J.H.




Das wunderbare Sportgerät Fahrrad erschließt uns die schönsten Momente des Lebens - ob im flachen Land unterm Apfelbaum...
...oder mit fürstlicher Kulisse in Deutschlands Hauptstadt Berlin. Wer radelt, ist überall willkommen, wer kraftverstärkt radelt, kommt auch überall hin
Fotos: Hnr.


Drei Varianten:
Für den Antrieb der Elektrofahrräder gibt es drei Varianten: Der Mittelmotor arbeitet vom Tretlager her und unterstützt über die Kette.
Die beiden anderen Möglichkeiten sind Nabenantriebe, entweder hinten oder vorn. Der Motor wirkt also direkt aufs Rad.
Das Akkupaket befindet sich immer unterm Sattel. Eine Rücktrittbremse ist aber nur bei Nabenantrieb möglich.

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