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Vertrauen bleibt: Geldeinlagen auf Rekordniveau
Sparkasse Spree-Neiße legt blendende Jahresbilanz für 2008 vor / Wieder mehr Kredite für Gewerbe

Region. Die dicken XXL-Spar-schweine auf den Pressetischen symbolisierten konservative Gelassenheit. Sicher, stabil, solide lauten die Leitworte. Hier wird gespart. Und wie! Die Bilanzsumme des heimischen Geldinstituts ist auf die Rekordhöhe von 2,43 Milliarden Euro geklettert, die Menge des Kundengeldes hat die magischen zwei Milliarden erstmals überschritten.
Während VW-Aktien atemlos Achterbahn fahren und allein die Verluste der Deutschen Bank einem Wert von etwa 29?000 Einfamilienhäusern guter Lausitzer Bauart ensprechen, kann die Sparkasse Spree-Neiße an die positive Geschäftsentwicklung der Vorjahre anknüpfen. Insbesondere im letzten Quartal des Jahres erlebte sie großen Zuspruch. „Für die Menschen der Region bleibt die Verlässlichkeit ihres Finanzdienstleisters von Bedeutung“, kommentiert Vorstandsvorsitzender Ulrich Lepsch. „Während uns die Großen wegen unserer Gewährsträger-Haftung ständig angezählt haben und uns am liebsten vom Markt treiben wollten, haftet nun der Staat für sie.“ Und weiter: „Das Wort Bürger war nie so bedeutungsklar: Wir, die Bürger, bürgen für Zusagen, die die Politik gibt. Und ein Ende ist noch nicht abzusehen.“
Lausitzer Kunden setzten umsomehr auf Sicherheit: 122?000 private Girokonten führt die Sparkasse. „Angesichts des Einwohnerverlustes ein sehr guter Stand“, meint Vorstand Ralf Braun. Gerade mal 644 Konten seien aus konditionellen Gründen gekündigt worden - „so wenig wie seit vier Jahren nicht“. Bewährt habe sich Giro direkt, das kostenfreie Internetkonto mit Sparkassen-Service.
Investition per Kredit
Auffallend zugenommen haben die Neuabschlüsse gewerblicher Finanzierungen. In der Phase der Konsolidierung der letzten Jahre haben Unternehmen Ersatzinvestitionen aus Eigenmitteln bezahlt. Thomas Heinze, Chef für diesen Geschäftsbereich, spricht vom besten Neugeschäft seit acht Jahren. Bedenken wegen der Finanzkrise hat er nicht, weil hier - in diesem Falle zum Glück - kaum in Industrie investiert wird. „Wir schreiben pro Jahr zehn Millionen Euro ab, mehr auch jetzt nicht“, räumt er ein und lässt damit das Bemühen der Sparkasse um wirtschaftliche Dynamik auch auf eigenes Risiko spüren. Falls die Krise bis hierhin wirke, dann frühestens in zwei Jahren, meint Heinze. „Ich glaub’s aber nicht.“
Überschussgeschäft gut
Die Sparkasse lebt nicht von Kundeneinlagen an sich, sondern von Zinsdifferenzen zwischen kurzen und langen Anlagefristen. 2008 konnte dabei ein Überschuss von 65,1 Millionen Euro geschöpft werden. Das liegt deutlich überhalb vom Durchschnitt der Ostdeutschen Sparkassen, jedoch wieder, wie schon in den letzten Jahren, um 0,2 Prozentpunkte unter dem Vorjahr. „Das ist sehr gut in diesen Zeiten“, erklärt Ulrich Lepsch. Die hohe Ertragskraft der Sparkasse erklärt sich mit einem Rentabilitätswert: Um einen Euro auf dem Tisch des Hauses zu haben, muss die Sparkasse derzeit 46,7 Cent einsetzen. Das ist Spitze für deutsche Kreditinstitute.
Breites Sponsoring
Das Arbeitsergebnis der 451 Sparkassenmitarbeiter - 16 mehr als im letzten Jahr, darunter 13 Azubis - kommt der Region zugute. In 571 Einzelmaßnahmen hat das Unternehmen Kultur, Sport, Freizeit, Bildung, Gesundheit und Soziales unterstützt. 2001 waren es noch 395 Ziele. „Ich glaube nicht, dass sich diese Zahl unendlich steigern lässt“, schränkt der Vorstandsvorsitzende ein, „aber wir machen das sehr gern.“ Und es geschieht auch mit nahezu hundertprozentiger Zustimmung der Kunden, wie jüngst eine Befragung ergab.
2009 setzt die Sparkasse ihren Kurs sicher, stabil und solide fort. Neubauten plant sie nicht, aber Modernisierungen. Alle Aufträge für entsprechende Investitionen bleiben bei Unternehmen dieser Region.



Großes Medieninteresse fand diese Woche die Präsentation der Sparkassenbilanz für 2008 im Lobedanhaus. Im Sturmschatten der weltweiten Finanzkrise konnte Vorstandsvorsitzender Ulrich Lepsch - hier am Pult - kontinuierliches Wachstum darstellen Fotos: Hnr.





Eines der Bilanz-Sparschweine ist im DoppelDeck unverzüglich in gemeinnützigen Dienst gestellt worden und sammelt Bares für den Tierparkverein. Der Papitzer Ullrich Wallenburg war erster Spender

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