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Grundsteuer-Erhöhung bringt Stadt ins Trudeln
Statt Einzelmaßnahme Gesamtsparpaket gefordert / Recht lässt keine Tür

Forst (ha/bw). Die Hoffnungen von Landrat Dieter Friese beim Arbeitsbesuch, das pädagogische Geschick des Bürgermeisters würde den Beschluss zur Anhebung des Hebesatzes der Grundsteuer B doch noch bestätigt bekommen, hat sich nicht erfüllt. Mit 13 Nein- zu 12 Ja-Stimmen haben die Abgeordneten in namentlicher Abstimmung gegen die Vorlage gestimmt, die der Bürgermeister aus rechtlichen Gründen beanstanden musste. Darin war eine fünfprozentige Anhebung der Grundsteuer B auf 375 Prozent vorgesehen, die Bestandteil des Haushaltskonsolidierungskonzeptes ist.
Das Abstimmungsergebnis samt der persönlichen Stellungnahmen der Abgeordneten muss nun der Kommunalaufsichtsbehörde übergeben werden. Da die Stadt nach Ansicht von Bürgermeister Jürgen Goldschmidt gegen geltendes Recht verstößt, kann die Aufsichtsbehörde nun weitere Schritte einleiten. Dazu kann die vorläufige Haushaltsführung gehören, so dass nur vertraglich zugesicherte Leistungen von der Stadt erbracht werden dürfen. Außerdem droht der Stadt eine Rückzahlungsforderung der 1,7 Millionen Euro aus dem Ausgleichsfond für stark verschuldete Kommunen und keine oder deutlich geringere Fördergelder in nächster Zukunft.
Dr. Jens-Holger Wußmann (CDU-DSU) forderte statt einer einzelnen Maßnahme, die zudem nur 23000 Euro Einnahmen pro Jahr brächte, ein Paket an Einsparungen. Dabei gebe es keine heiligen Kühe. Ähnlich äußerte sich auch Ingo Paeschke (Linke) und forderte vom Bürgermeister, die Vorlage zurückzuziehen, was jedoch rechtlich nicht möglich war. Jürgen Rother warnte vor der Abstimmung davor, wegen durchschnittlich fünf Euro Mehrbelastung, die Zukunft der Stadt zu verbauen.

 

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