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Steuern besser verteilen
„Progressive“ Kreisumlage erneut im Gespräch

Forst/Region (ha). Im Haushalts- und Finanzausschuss suchten die Mitglieder nach Entlastungsmöglichkeiten für besonders verschuldete Kommunen, um den geplanten Haushaltsvorschlag des Kreises zu ermöglichen. Ingo Paeschke aus Forst regte an, für Kommunen mit hohen Defiziten, Hilfsprogramme aufzulegen. Museum, Bibliothek, Musikschule in Kreishand könnten die Stadt erheblich finanziell entlasten. Solch ein Haushaltsfond gab es vor Jahren im Kreis, wurde jedoch vor einigen Jahren abgeschafft. Auch der Städte- und Gemeindebund lehnte diesen ab. Die Verhältnisse zwischen den Kommunen driften gefährlich auseinander, so der Links-Politiker. Während sich einige Kommunen Luxusanreize für die Ansiedlung von Industrie, Gewerbe und Einwohner leisten könnten, wächst bei anderen das Defizit. Die Unterschiede verstärken diesen Effekt. An den unterschiedlichen Finanzlagen seien die Kommunen auch selbst Schuld, so Dieter Friese. Bis vor drei, vier Jahren sei die Steuerkraft in Spremberg, Guben und Forst sehr ähnlich gewesen. Einige der Stadtverwaltungen hätten pfiffiger gehandelt, so der Landrat.
Fred Kaiser (CDU) beklagte, dass die Kreisumlage auch ohne Erhöhung die Eigenmittel der Gemeinden für Investitionen verschlinge. Vom Ausschussvorsitzenden Andreas Drobig (CDU) wurde eine „progressive“ Kreisumlage ins Gespräch gebracht, für die allerdings erst rechtliche Voraussetzungen auf Landesebene nötig wären. Damit würden extrem bevorteilte Kommunen mit einer Spitzensteuer belegt, die die ärmeren Kommunen entlastet. Das wäre frühestens 2010 möglich.

 

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