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Hohes Bahntempo von Cottbus nach Wroclaw
Einigung auf höchster Ebene gelungen

Region (ha). Die Bahnstrecke zwischen Cottbus und Forst wird bis 2010 ausgebaut und für Geschwindigkeiten bis 120 km/h ertüchtigt. Die dafür notwendigen Mittel wurden gestern im Infrastrukturministerium freigegeben. Nach der Ankündigung des Ausbaus Berlin-Cottbus für eine Geschwindigkeit von 160 km/h ist dies ein weiterer wichtiger Schritt für den paneuropäischen Verkehrskorridor.
Gleichzeitig ist am Montag bei einem deutsch-polnischen Treffen in Zagan gelungen, die Bahnstrecke Forst-Wroclaw zu erhalten. Vertreter der zuständigen Ministerien, der Städte Forst, Cottbus, Zary, Zagan und des Marschallamtes Lubuskie sowie der Deutschen Bahn und der polnischen Bahngesellschaft PKP einigten sich auf den Erhalt der Bahnstrecke und weiterführend auf den mittelfristigen Ausbau der Strecke. „Für uns ist das ein großartiger Erfolg“, freut sich der Forster Bürgermeister Jürgen Goldschmidt. Seit 1990 hatten sich erstmals alle Seiten bzw. Entscheidungsträger an einen Tisch gesetzt und eine Einigung erzielt. „Bedenkt man, dass die Strecke eigentlich stillgelegt werden sollte, ist das ein außerordentlich wichtiger Schritt für unsere Region.“ Die Bahnstrecke, die derzeit noch vom EC
„Wawel“ genutzt wird, ist extrem marode, so dass der EC
streckenweise nur 30 km/h fahren darf. Alle Seiten haben sich auf einen kurzfristigen ersten Sanierungsschritt geeinigt, 13,5 Millionen Euro sollen dafür ausgebracht werden. Auch EU-Gelder sollen dafür genutzt werden. „Die Chancen dafür stehen gut, wenn der EC Wawel weiter fährt“, so Goldschmidt. Mittelfristig soll die Strecke bis Wroclaw weiter ertüchtigt und bis 120 km/h befahrbar sein. Die Deutsche Bahn hat zugesagt, nach dem Ausbau auch die Frequenz des EC zu erhöhen. Auch die polnische Bahngesellschaft PKP hat zugesagt, in die Strecke zu investieren, wenn unterstützende Gelder aus EU-Töpfen kommen.
Im Ergebnis des Spitzentreffens soll in einem nächsten kurzfristig angesetzten Schritt eine Absichtserklärung formuliert und von allen Teilnehmern unterzeichnet werden. Darin wird auch erklärt, die Priorität der Bahnstrecke zu erhöhen und als wichtigste und kürzeste Strecke zwischen Berlin und Wroclaw zu deklarieren. Danach beginnt die Suche nach den notwendigen Millionen zur Sanierung der maroden Strecke.

 

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