aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Drei-Sterne-Ideen fürs Stadttor
CARRÈ-Eröffnung gibt Anstoß für weitere Pläne mit Diskothek, Bowlingbahn und
Edel-Restaurant / IHK-Handelsatlas: Kaufkraft ist gestiegen

Doppel:Punkt Nr. 39 - zu Gast bei Moderatorin Gabi Grube (mitte) waren:

Cottbus (gg). Rund 100 000 Besucher an jeweils allen Eröffnungstagen, die letzten Einkäufer gehen meist nicht vor 21 Uhr aus dem Center - das sind die Erfolgsnachrichten der ersten Tage im BLECHEN-CARRÈ, berichtet Centermanagerin Simone Herrmann in der DoppelPunkt-Runde des 2. Oktober, der diesmal direkt in die Mall vor die ehemalige Blechen-Schule umgezogen ist. In den nächsten Tagen, wenn alle ersten kleinen technischen Hürden genommen sind, wird sich die Werbegemeinschaft aus 80 Mietern dann auch um strategische Dinge kümmern: Das Marketing für Weihnachten und auch gleich das Jahr 2009, sagt die Cottbuserin, die schon nach den ersten Tagen ein gutes Miteinander der neuen Nachbarn ausmacht.
Was da zu tun sei, dazu hat auch die Industrie- und Handelskammer (IHK) in den vergangenen Tagen Hinweise gegeben, Jens Krause als Verantwortlicher für Standortpolitik erläutert: „Jetzt müssen die Kunden aus größerer Entfernung gezielt nach Cottbus gelockt werden“, rät die Kammer, die ihre Distanz zum neuen Einkaufscenter überraschend aufgegeben hat und jetzt voll des Lobes für die neue Einkaufsadresse ist. Krause erklärt das nicht nur mit dem neuen Geschäftsführer der IHK, sondern auch mit dem gelungenen Mix, der jetzt im 2. Bauabschnitt noch um Läden im Hochpreis-Segment ergänzt werden kann.
Ob das Center schon positive Auswirkungen hat, will Moderatorin Gabi Grube von Sprem-Gastronom Carsten Hajek wissen: „Noch läuft der Bauernmarkt - da ist immer viel los. In der nächsten Woche werden wir das genauer wissen“, sagt er. GWC-Chef Kunze allerdings verzeichnet jetzt bereits viel mehr Nutzer im Parkhaus Neustädter Straße und sieht damit seine Prognosen bestätigt: „Ich erwartet sehr positive Auswirkungen auf die gesamte Innenstadt - höchstens an den äußeren Rändern kann sich eventuell vereinzelter Leerstand ausbilden - nicht aber in der Sprem und der Altstadt - dort haben wir nie Probleme, unsere Läden zu vermieten!“ Immerhin ist die GWC mit 18.500 Quadratmetern gleich nach dem Center größter Gewerbevermieter der City.
Der Abstand wird sich vergrößern, wenn der 2. Bauabschnitt des CARRÈs an den Start geht. Center-Investor René Becker erklärt zum Stand der Vorbereitungen dafür: „Wir müssen jetzt noch die schwierige Frage der Anlieferung und Entsorgung klären, dann kann noch in diesem Jahr der Bauantrag eingereicht werden.“ Man wolle sich diesmal noch mehr Mühe geben, die Mieter der benachbarten Wohnscheibe - rund 300 sind es - gut zu informieren, um möglichst wenig Belästigungen und Reibereien zu erzeugen. Und was sich entwickeln kann, ist die Mühe wert: Nicht nur 4 500 Quadratmeter für Händler und Dienstleister, die im ersten Bauabschnitt nicht untergekommen sind, sondern gute Chancen gibt es dann für die GWC-Gewerbemieter und auch für den Erhalt der Bowlingbahn und der benachbarten Discothek im Keller unter den Pavillons. Nicht nur die Bausubstanz ist okay, auch Betreiber-Interessenten für solch ein Objekt hat Becker durchaus.
Und mit einem Durchbruch in die Sprem wäre auch dieser traditionsreichen Einkaufsstraße gedient, bestätigt Carsten Hajek. Der Turmverein, der Bürgerverein Mitte und die Sprem-Händler suchen noch bis November Ideen für die Gestaltung des Heron-Platzes. Die Frist ist verlängert worden, damit sich Studenten nach Semesterstart noch beteiligen können.
Allerdings bremst Torsten Kunze die hochfliegenden Pläne von einem schnellen Durchbruch durch seine GWC-Wohnbebauung gegenüber der Schlosskirche: „Wir haben hier für 11 Millionen saniert und zahlen noch Zinsen. Aber langfristig kann solch ein Traum mal wahr werden - ich denke so 2020 herum!“
Und aus dem „Café Esmeralda“ im neuen BLECHEN-CARRÈ hat Investor René Becker schon oft herüber zum Stadttor geschaut und sich um diese erstklassige Adresse Gedanken gemacht: „Das Stadttor war früher immer eine Empfehlung für gutes Essen“, erinnert er sich an seine Studentenzeit in Cottbus, „das könnte hier wieder eine Zukunft haben. Cottbus fehlt gehobene Gastronomie für Gourmets!“ Schöne Pläne hat er schon gesehen - die kamen aus dem Büro von Prof. Ralf-Rüdiger Sommer und sind vorerst noch in Schubladen verschwunden, den das Objekt steht zum Verkauf. Aber gepaart mit exklusiven Wohnungen, vielleicht auch mit Handel kann sich hier das nächste Schmuckkästchen entwickeln, glaubt er.
Dass diese Pläne durchaus auch mit der wirtschaftlichen Entwicklung zusammen passen, bestätigt Jens Krause von der IHK: „Unser Handelsatlas hat jetzt ausgewiesen: Die Kaufkraft der Lausitzer ist in den letzten fünf Jahren um mehr als 10 Prozent gestiegen - rund 5 000 Euro geben zum Beispiel die Cottbuser im Jahr für Konsum aus!“ Das beflügelt auch Investoren- und Mieterinteressen. Investor Rene Becker wird mit diesen neuen Zahlen auch am Wochenende wieder auf Interessentensuche gehen - bei der EXPO Real in München.

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Am 9. Oktober reden wir über:
„Wie sicher sind unsere Spareinlagen und Renten angesichts der weltweiten Börsenkrise?“ mit Ute Kräge, Rentenexpertin der Bundesknappschaft und Bänkern

links: BLECHEN-CARRÈ-Investor Rene Becker, Sprem-Gastronom Carsten Hajek, Centermanagerin Simone Herrmann, Bürgervereins-Vize Hagen Strese, GWC-Chef Dr. Torsten Kunze und IHK-Bereichsleiter Jens Krause (von links) Fotos: Bernd Weinreich

 

„Urus Cummeus“ - oder mit Kirko und David ein Teil dieser Band spielte elektronische Beats und Gitarrenklänge unter grünen Centerbäumen

„Urus Cummeus“ - oder mit Kirko und David ein Teil dieser Band spielte elektronische Beats und Gitarrenklänge unter grünen Centerbäumen

 

 

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