aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Jetzt machen sie alle selbst „drei Kreuze“
Wahlkampf war eher „verhalten“ /
Lediglich AUB-Text provozierte am Schluss zu Debatten

Cottbus (h). Er war kurz und war auch am Ende nicht kräftig, der Lausitzer Kommunalwahlkampf. Die ihn zu organisieren hatten, waren trotzdem im Dauerstress. Gerhard Wenzel, Geschäftsführer der Cottbuser SPD, sagt doppelsinnig: „Ich mach’ drei Kreuze - natürlich bei der SPD“.
Die will jeder, aber kaum einer hat richtig bissig dafür gerungen. „Es war eher verhalten, sagt FDP-Spitzenmann Matthias Schulze. „Die großen Themen fehlten. Konträr trat nur am Schluss die AUB auf.“ Von „Volksverdummung“ spricht der Liberale, weil AUB deutschlandweite Parteiflops zusammenführt und unterstellt, so könne auch in Cottbus kommunales Vermögen „untern Hammer“ geraten.
Torsten Kaps kontert: „‘Volksverdummung’ kommt aus einer anderen Zeit und gehört nicht in unseren Wahlkampf.“ Auch die Behauptung, Einzelnen zu dienen, weist er entschieden zurück. „Dass Parteien, die Kanzler, Vizekanzler, Ministerpräsident und Bundesprominenz mit riesen Showbühnen und Massen-Polizeiaufgebot zu Steuerzahlerkosten für ihren Kommunalwahlkampf auffahren, und uns unsere paar Piepen vorhalten und unseren Wesenzug, die Unabhängigkeit infrage stellen, ist schon dreist“, findet er.
Trotzdem: „Nepper, Schlepper, Bauernfänger“ nennt Reinhard Drogla, SPD, die Unabhängigen. Deren jüngster Flyer sei „peinlich“. Die SPD erklärt in einer Pressemitteilung: „Wir ­distanzieren uns von dieser Gruppierung.“
Die CDU hält die AUB-Adjektive „unabhängig und glaubwürdig“ für „Wählertäuschung“. Vorsitzender Prof. Michael Schierack erklärt: „Sie braucht sich nicht aus der Verantwortung zu stehlen. AUB hat für den Verkauf von Costar und der Stadtwerke gestimmt.“ Er zeigte sich verwundert über die Schärfe am Schluss des Wahlkampfes: „Ich habe mit AUB-Leuten in den Ausschüssen gut zusammengearbeitet und freue mich eigentlich, dass es so eine unabhängige Gruppe gibt.“

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